Kommentar zur Integrationspolitik Daueraufgabe

Meinung | Bonn · Die Integrationspolitik weist nach intensiver Studie mehrere Forscher einige Schwächen auf. Trotz Skepsis in der Bevölkerung gibt es auch großes bürgerschaftliches Engagement. Dennoch ist Integration eine Daueraufgabe, findet GA-Redakteur Bernd Eyermann.

Dort gibt es den „Jugendtreff Respekt“, da das „Internationale Kulturzentrum Kiebitz“, an dieser Stelle den Verein „Chancenwerk“, an jener die Einrichtung „Joblinge“. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Allein in den drei Ruhrgebietsstädten Duisburg, Essen und Gelsenkirchen haben die Wissenschaftler der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (Bapp) 650 Integrationsprojekte ausgemacht.

Doch oft wissen die Betreiber der einen Initiative gar nichts von dem Bestreben der anderen. Dabei sind die Ziele und Zielgruppen oft möglicherweise gar nicht weit voneinander entfernt. In anderen Regionen des Landes wird es nicht anders sein als im Revier.

Vernetzt euch, damit ihr gemeinsam stärker seid, schafft Strukturen, um Doppelarbeit zu vermeiden, möchte man ausrufen. Doch diese Strukturen gibt es ja eigentlich schon, schließlich haben SPD, CDU, Grüne und FDP in seltener Einmütigkeit Anfang 2012 beschlossen, in jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt in NRW Kommunale Integrationszentren einzurichten – um „das Bewusstsein der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund für gegenseitige Offenheit, Toleranz, Respekt und Veränderungsbereitschaft (zu) fördern“, wie es damals hieß. Da scheint noch einiges an Arbeit vor den Verantwortlichen zu liegen.

Eine gelungene Integrationspolitik kann überdies dazu beitragen, jenen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die am liebsten auf jegliche Zuwanderung verzichten würden. Sie ist auch eine Daueraufgabe, um den sozialen Frieden im Land zu bewahren.

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