Puer Natus est Der GA wünscht frohe Weihnachten
Bonn · Die christliche Kunst widmet sich dem Thema der Geburt Christi mit einer überbordenden Fantasie. In diesem Sinne wünscht der General-Anzeiger allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest.
„Puer Natus est – ein Kind ist uns geboren“, sangen die Nonnen des kleinen Zisterzienserinnenklosters Rulle bei Osnabrück am Weihnachtstag aus ihrem prächtigen Graduale, dem Codex Gisle, das um 1300 entstand. Aufwendig ist der Anfangsbuchstabe P (Puer – Junge) mit der Szene der Geburt Christi geschmückt. Sogar die Stifterin und Buchmalerin Gisela von Kerssenbrock ist auf diesem Blatt verewigt. Die Weihnachtsgeschichte, die in diesem Initial detailreich dargestellt ist, fasziniert die Menschen seit bald zwei Jahrtausenden.
Weil die Beschreibung der Geburt Christi bis heute dazu angetan ist, Emotionen zu wecken und die Fantasie zu beflügeln, ist sie von den Gläubigen im Laufe der Zeit um Details bereichert und ausgeschmückt worden. Aber auch jenseits der Bibel gehört das Geschichtenerzählen zu den zutiefst menschlichen Bedürfnissen und Überlebensstrategien, die identitätsstiftend für Kulturen und Nationen, aber auch heilsam und hilfreich für Individuen sind.
Die christliche Kunst widmet sich dem Thema der Geburt Christi mit einer überbordenden Fantasie. Natürlich gibt es die Bilder, die korrekt das vom Evangelisten Lukas präsentierte Personal auftreten lassen. Aber es gibt auch unzählige Beispiele, die das Geschehen der Weihnacht mit viel Liebe zum Detail ausschmücken, den Stall von Bethlehem mit Anekdoten, Legenden und heilsgeschichtlicher Symbolik aufladen. Warmherzige Szenen zwischen Maria und dem Jesuskind sind in Kirchen und Museen ebenso zu sehen wie das Phänomen des leuchtenden Christkindes, das das Licht in die Welt bringt.
Der General-Anzeiger wünscht allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest. Die nächste Ausgabe erscheint am 27. Dezember 2017.
