Analyse zur Bundeswehr Der Krieger im Bundeswehr-Soldaten

Analyse | Berlin · Die Armee der Bundesrepublik sollte nichts mehr mit der Wehrmacht der Nazizeit zu tun haben. Doch ein renommierter Militärhistoriker kommt nun zu unbequemen und verstörenden Erkenntnissen.

 Ein Bundeswehrsoldat in der Nähe von Kundus.

Ein Bundeswehrsoldat in der Nähe von Kundus.

Foto: picture alliance / Maurizio Gamb/Maurizio Gambarini

Ein pralles 800-Seiten-Buch des Potsdamer Militärhistorikers Sönke Neitzel (52) sorgt für Unruhe. Gleich auf der ersten Seite startet er einen Frontalangriff auf die Grundfesten des militärischen Selbstverständnisses der Bundesrepublik. Er zitiert die Überzeugung der damaligen Verteidigungsministerin und jetzigen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen („Die Wehrmacht ist in keiner Weise traditionsstiftend für die Bundeswehr“), die in einer Neufassung des Traditionserlasses für alle Soldaten verbindlich geworden ist. Und hält ihr entgegen: „Die Wehrmacht steckte von Anfang an in der DNA der Bundeswehr, und man kam auch im 21. Jahrhundert nicht ganz von ihr los.“