Helga Schmid Deutsche Top-Diplomatin leitet künftig das OSZE

Berlin · Eine deutsche Top-Diplomatin für den Frieden in Europa und der Welt: Helga Schmid wird neue Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

 Helga Schmid, Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes, spricht bei einem Interview.

Helga Schmid, Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes, spricht bei einem Interview.

Foto: dpa/Granovsky Luciana

Ob Frauen die besseren Verhandler sind? Im Falle von Helga Schmid sagen auch Minister: Ja. Die deutsche Top-Diplomatin hat das schwierige Atomabkommen mit Iran maßgeblich mitausgehandelt und wird auch sonst in der EU für ihr Fingerspitzengefühl geschätzt. Wenn Schmid am kommenden Dienstag ihren 60. Geburtstag feiert, dann mit der Gewissheit eines nächsten Karrieresprungs. Außenminister Heiko Maas hat bereits am Freitag gewissermaßen im Vorgriff Blumen überreicht und seiner Diplomatin eine Beförderung auf einen einflussreichen Posten mitteilen können. Die deutsche Diplomatin darf sich künftig noch stärker um den Frieden in Europa und der Welt kümmern. Schmid wird neue Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Nach zwei Tagen OSZE-Ministerrat – wegen Corona als Video-Schalte – freute sich Maas im Auswärtigen Amt über den Abschluss einer erfolgreichen deutschen Bewerbung für diesen Spitzenposten der internationalen Diplomatie. Der Außenminister hatte Mitte September die Kandidatur seiner Diplomatin unterstützt. Die OSZE mit 57 Mitgliedsstaaten gilt als weltweit größte regionale Sicherheitsorganisation für Stabilität, Frieden und Demokratie. Auf diesen Feldern gibt es aktuell im OSZE-Gebiet mit den Konflikten und Kriegen in der Ukraine, Weißrussland und Berg-Karabach viel zu ordnen.

Maas betonte am Freitag in Berlin, er könne sich „keinen besseren Beitrag“ für die Handlungsfähigkeit der OSZE vorstellen als die Berufung von Schmid zur Generalsekretärin. Schmid sei eine „Spitzendiplomatin, von denen es in Europa nicht viele gibt“. Er habe „großes Vertrauen in sie“, dass es ihr gelingen könne, die Rolle der OSZE wieder zu stärken. Denn gerade die OSZE sei „gerade für Deutschland nichts anderes als ein Glücksfall“, betonte Maas auch mit Blick auf die Schlussakte von Helsinki 1975.

Schmid, einst politische Beraterin der Außenminister Klaus Kinkel und Joschka Fischer, kann auf ihrem neuen Posten als OSZE-Generalsekretärin täglich ihre Fähigkeit zum Brückenbau zeigen. Ihr Verhandlungsgeschick hatte sie beispielshaft bei den höchst schwierigen Gesprächen über das Atomabkommen mit Iran gezeigt. Maas gibt sich bei der jüngsten Personalie für die Spitze der OSZE überzeugt: „Helga Schmid ist die richtige Person zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle.“

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