Schutz gegen Corona Deutschland streitet übers Impfen von Kindern

Berlin · Die EU-Arzneimittelbehörde EMA gibt grünes Licht für den Biontech-Impfstoff für Kinder ab 12 Jahren. In Deutschland ist die Kontroverse damit keineswegs zu Ende. Unklar ist dabei nicht nur die konkrete Abwicklung der Impfungen für Kinder vor Ort.

 In den USA werden Kinder und Jugendliche bereits geimpft. Hier in einer schulbasierten Corona-Impfklinik für Schüler ab 12 Jahren in Kalifornien.

In den USA werden Kinder und Jugendliche bereits geimpft. Hier in einer schulbasierten Corona-Impfklinik für Schüler ab 12 Jahren in Kalifornien.

Foto: dpa/Damian Dovarganes

Auch nach der Zulassung eines Corona-Impfstoffes für Kinder ab 12 Jahren durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA hält die kontroverse Debatte über die Impfungen für diese Altersgruppe weiter an. So kritisierte der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, dass wahltaktische Manöver die Debatte überlagern würden. „Es gehen zu viele Argumente durcheinander, die nicht zusammengehören, und natürlich steht auch der Wahltag vor der Tür“, sagte Mertens unserer Redaktion. Die Bundesregierung betonte hingegen, dass die Frage nach Kinderimpfungen „keine politische Entscheidung“ sei, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin sagte. Nach der entsprechenden Impfstoff-Zulassung könne die Politik lediglich ein Impfangebot für alle impfwilligen Bürger machen. „Dann kann man dieses Angebot auch für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren machen.“ Trotzdem sei die Einschätzung der Stiko auf Basis ihrer Untersuchungen und Datenanalysen „wichtig“, so Seibert.