Der 9. November in der Geschichte Deutschland und der Tag der Widersprüche

Berlin · 32 Jahre nach dem 9. November 1989 als Tag der Freude und des Jubels und 83 Jahre nach dem 9. November 1938 als Tag der Trauer und der Scham will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Tag der deutschen Widersprüche in eine Reihe regelmäßiger Gedenktage aufnehmen.

 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einer Gedenkveranstaltung in Norwegen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einer Gedenkveranstaltung in Norwegen.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Die Deutschen seien nun „das glücklichste Volk der Welt“, rief der damalige Regierende Bürgermeister Walter Momper den Feiernden zu, nachdem am Abend des 9. November in Berlin die Mauer gefallen war. Unter dem Eindruck Hunderttausender Bürger taumelte die DDR ihrem Ende entgegen, tat sich schon bald die Tür zur Wiedervereinigung auf. Schnell entstand das Bedürfnis, den 17. Juni als nationalen Feier- und Gedenktag durch den 9. November zu ersetzen. Am 17. Juni 1953 war das Regime, gestärkt durch Moskau, blutig gegen streikende Arbeiter und ihre Rufe nach Freiheit und Wiedervereinigung vorgegangen. 1989 hielt sich Moskau bedeckt, überließ die Entwicklung sich selbst, siegte die friedliche Revolution.