DGB lobt Bergleute: Mehr Hilfe fürs Ruhrgebiet gefordert

Bottrop · Keine Mai-Kundgebung wie jede andere: Zum letzten Mal stand am Tag der Arbeit die Leistung der Steinkohle-Kumpel im Mittelpunkt. Schauplatz war Bottrop - der letzte Zechen-Standort im Ruhrgebiet, der Ende des Jahres schließt.

 Armin Laschet (l, CDU) und Anja Weber (2.v.r).

Armin Laschet (l, CDU) und Anja Weber (2.v.r).

Foto: Marcel Kusch

Im letzten Jahr der deutschen Steinkohleförderung haben Gewerkschaftsvertreter und Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zum 1. Mai die Leistungen der deutschen Bergleute gewürdigt. "Ohne die Bergleute und Stahlarbeiter wäre Deutschland nie eine der erfolgreichsten Industrienationen der Welt geworden", sagte der Chef der Energie-Gewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, bei der zentralen Mai-Kundgebung in der Bergbaustadt Bottrop.

Deutschland schulde den Bergleuten Dank, sagte die NRW-Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Anja Weber. Deshalb dürfe der Strukturwandel in den Bergbauregionen auch nicht als Privatproblem einiger Bürgermeister angesehen werden. Der Staat müsse mehr investieren. Die Mitbestimmung der Beschäftigten und die Sozialpartnerschaft blieben auch nach dem Ende des Bergbaus, bekräftigte Laschet. "Die Kohle geht, der Kumpel bleibt", stand auf einem Transparent.

An der Kundgebung unter dem Motto "Vielfalt, Gerechtigkeit, Solidarität" nahmen laut Veranstalter rund 1500 Menschen teil. Insgesamt waren zum Tag der Arbeit nach Angaben des DGB 74 Veranstaltungen in ganz NRW geplant. In Bottrop schließt zum Jahresende die letzte deutsche Steinkohlezeche im Ruhrgebiet. Gleichzeitig endet der Abbau in Ibbenbüren im Münsterland. Damit ist der Steinkohleabbau in Deutschland nach rund 200 Jahren beendet.

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