Verteidigung Die Bundeswehr muss sich neu aufstellen und ausrüsten

Berlin · Die Bundeswehr steht in einem grundlegenden Umbruch. Lange war sie Einsatzarmee, aber jetzt muss sie auch wieder Landesverteidigung richtig können. Dafür braucht sie modernes Gerät und die richtige Ausrüstung.

Soldaten der Bundeswehr bei einer Übung im vergangenen Jahr.

Soldaten der Bundeswehr bei einer Übung im vergangenen Jahr.

Foto: dpa/Philipp Schulze

Die Zeitenwende bringt Geld. Frisches Geld, auch wenn es frische Schulden sind. Für Unterhemden, für Schutzwesten, für Nachtsichtgeräte, für Munition made in Germany. Und sie fordert ihre Opfer. Christine Lambrecht hat ihren Stuhl geräumt, Boris Pistorius hat den Posten an der Spitze des wohl kompliziertesten Ministeriums im Kabinett übernommen. Der Niedersachse Pistorius, von Bundeskanzler Olaf Scholz nach einiger Suche ausgeguckt für dieses schwere Amt, muss die Bundeswehr in eine neue Zeit führen – während ein Krieg in Europa tobt. Die Truppe, die eigentlich in der Lage sein sollte, das eigene Land als auch das Bündnisgebiet gemeinsam mit den Partnern zu verteidigen – gilt als nur sehr bedingt einsatz- und abwehrbereit. Das wiegt besonders schwer, schließlich stellt die Bundeswehr in diesem Jahr große Teile der Schnellen Eingreiftruppe der Nato. Doch von „Very High Readiness Joint Task Force“, also von höchster Schnelligkeit keine Spur. Bei einer Übung machen 18 von 18 Schützenpanzer des Typs „Puma“, den die Bundeswehr für die Schnelle Eingreiftruppe gemeldet hat, schlapp. 18 von 18: Ausfallquote 100 Prozent. Der „Puma“ theoretisch hochmodern, praktisch aber nicht einsatzfähig. Die Pannen beim Schützenpanzer stehen symptomatisch für den Zustand der Truppe.