Folgen des Ukraine-Kriegs Die ersten russischen Geflüchteten sind in Bonn eingetroffen

Bonn · Russische Familien und Kriegsdienstverweigerer fliehen vermehrt nach Deutschland. Ihr Aufenthaltsstatus ist oft noch unklar. Hilfskräfte befürchten Ungleichbehandlungen von Geflüchteten.

Ein Flüchtling, gestrandet in Polen, verfolgt die Nachrichten auf seinem Smartphone.

Ein Flüchtling, gestrandet in Polen, verfolgt die Nachrichten auf seinem Smartphone.

Foto: AFP/ALIK KEPLICZ

Als Wladimir Putin Ende September die Teilmobilmachung verkündete, bekamen es viele russische Männer mit der Angst zu tun. Sie verließen in großer Zahl das Land – so auch zwei Männer, die inzwischen in Bonn untergekommen sind. Der eine ist ehemaliger Berufssoldat, der andere Friseur. Sie setzten sich ins Auto und fuhren bis nach Deutschland, wo einer von ihnen Familie hatte. Bei der Russisch-Orthodoxen Mariä-Schutz-Gemeinde für Bonn und Region klopften sie an, um sich über Hilfsangebote beraten zu lassen, berichtet der Pfarrer der Gemeinde, Eugen Theodor. Zusätzlich zu der Sorge, eingezogen zu werden, befürchten die Männer als homosexuelles Paar in Russland Repressionen. Sie warten nun darauf, ob ihr Asylantrag positiv beschieden wird.