Wie positioniert sich die SPD? Die Genossen und die Russland-Liebe
Bonn · In Sachen Russland ist die SPD eine multiple Persönlichkeit. Altkanzler Gerhard Schröders hemmungslose PR-Offensive pro Moskau setzt die Führung zusätzlich unter Druck. Nun soll es eine einheitliche Linie der Partie geben.
Lars Klingbeil hat ein Problem. Und das heißt Gerhard Schröder. Ausgerechnet der Altkanzler, ohne dessen frühe Förderung der Niedersachse Klingbeil wohl kaum bis zur SPD-Parteispitze aufgestiegen wäre, bringt die Sozialdemokraten in der aktuellen Russland-Ukraine-Krise in die Defensive. Der 43-jährige Klingbeil fing als Jungpolitiker in Schröders Büro in Hannover an, jetzt macht der Putin-Vertraute im hoch dotierten Unruhestand seinem Zögling mit umstrittenen Aussagen zum Ukraine-Konflikt das Leben politisch schwer.