Diskussionen um Triage Wer darf überleben?

Analyse | Düsseldorf · Mit den wachsenden Infektionszahlen taucht ein Wort wieder häufiger auf, das im Sommer überwunden schien: Triage. Nun ergänzt um die Frage, ob Geimpfte Ungeimpften vorgezogen werden. Auch eine Bonner Medizin-Ethikerin äußert sich über die schwierige Situation.

 Die Inzidenzen steigen, die Intensivstationen füllen sich. In vielen Kliniken wird die Lage kritisch.

Die Inzidenzen steigen, die Intensivstationen füllen sich. In vielen Kliniken wird die Lage kritisch.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Anfang der Woche twitterte FDP-Generalsekretär Volker Wissing noch vollmundig: „Unser Gesundheitssystem ist stabil, die Gesundheitsversorgung der Bürger gesichert“, um zu begründen, warum die epidemische Notlage aufgehoben werden könne. Zum gleichen Zeitpunkt warnten die ersten Kliniken, dass sie in die Triage reinlaufen würden, wenn sich die Corona-Lage weiter im selben Tempo verschlimmere. Vier Tage später kündigt der Dachauer Landrat bereits an: „Wir werden es nicht mehr verhindern können, wir werden in die Triage gehen.“ Die Behandlungsplätze reichen nicht mehr, nun haben Ärzte zu entscheiden, wer versorgt wird und wer nicht. Und Wissing hat seinen Tweet gelöscht.