Ein Jahr auf Bewährung für Ex-Verfassungsschützer

Düsseldorf · Ein ehemaliger Verfassungsschützer ist in Düsseldorf wegen versuchten Geheimnisverrats zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht blieb damit am Dienstag unter der Strafforderung der Staatsanwaltschaft. Der 52-Jährige habe sich aus Langeweile in sozialen Netzwerken unter Alias-Namen mal militaristisch, mal rechtsradikal, mal islamistisch geäußert und dabei auch die Anschläge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Paris begrüßt. Der Angeklagte hatte dies gestanden.

 Das Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Der Mann aus Tönisvorst war beim Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln zuständig für die Beobachtung der islamistischen Szene. Bei seinem Versuch, Einsatzorte ausgerechnet an Islamisten weiterzugeben, war er an einen verdeckt operierenden anderen Mitarbeiter des Verfassungsschutzes geraten. Er wurde verhaftet und entlassen.

"Es gibt niemanden, der das Ganze mehr bereut als ich", sagte der 52-Jährige. Die Ermittler hatten zunächst angenommen, dass der Mann sich islamistisch radikalisiert hatte. In den abgefangenen Chats ermuntert er "Glaubensbrüder" zu einem Anschlag auf die Zentrale des Verfassungsschutzes in Köln.

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