Umgang mit Missbrauchsvorwürfen Kirchenschutz statt Kinderschutz

Bonn · Ein Gutachten des Erzbistums Köln zum Umgang mit Missbrauchsvorwürfen enthüllt erschütterndes Fehlverhalten. Erzbischof Woelki entlastet es. Ist er jetzt aus dem Schneider?

 Protest vor dem Kölner Dom: Eine Aktion der Betroffenen-Initiative „Eckiger Tisch“.

Protest vor dem Kölner Dom: Eine Aktion der Betroffenen-Initiative „Eckiger Tisch“.

Foto: Stefan Hermes

Auf der Kölner Domplatte sieht es an diesem Morgen so aus, als hätte jemand nicht mitbekommen, dass die Karnevalszeit schon vorbei ist. Doch lustig ist das nicht. Da, wo zu normalen Zeiten Touristen Fotos von der Kathedrale schießen, haben die kirchenkritische Bruno-Giordano-Stiftung und die Betroffenen-Initiative „Eckiger Tisch“ eine Pappskulptur des Düsseldorfer Rosenmontagsbaumeisters Jacques Tilly platziert. Gewohnt bissig bringt sie das Thema des Tages auf den Punkt. In einer Hängematte, die zwischen zwei angebrochenen Kreuzen hängt, liegt ein schlafender Bischof. Darunter der Spruch: „11 Jahre schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle“.