Finanzermittler: Terror durch Steuer-Betrug finanziert

Düsseldorf · Der islamistische Terror ist Ermittlern zufolge vermutlich durch Umsatzsteuerbetrug aus deutschen Steuergeldern mitfinanziert worden. Bei einer Razzia gegen eine international operierende Bande von Umsatzsteuerbetrügern seien mit Hilfe von Geldspürhunden Barbeträge von rund zwei Millionen Euro entdeckt worden, teilte das NRW-Finanzministerium am Freitag mit. Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag) darüber berichtet.

 Das Empfangsschild des Finanzministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen.

Das Empfangsschild des Finanzministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen.

Foto: F. Gambarini/Archiv

Die Festgenommenen hatten demnach die Geldbündel hinter Wandverkleidungen versteckt. Die Organisation, deren Hintermänner von der arabischen Halbinsel aus agierten, sollen über ein sogenanntes Umsatzsteuerkarussell den Fiskus hierzulande um zweistellige Millionenbeträge betrogen haben.

Die kriminellen Erträge dienten laut den Ermittlungen der beim Landeskriminalamt LKA angesiedelten Sondereinheit EOKS vermutlich zur Finanzierung des islamistischen Terrors. Der Erfolg sei bereits im vergangenen Jahr erzielt worden. Es seien Ermittler mehrerer Länder beteiligt gewesen. Wo das Geld gefunden wurde, wollte das Ministerium nicht preisgeben.

Seit dem Start einer Arbeitsgruppe der Sondereinheit und von Steuerfahndern im Februar 2015 seien bis Ende Juli 2017 insgesamt festgestellte "Mehrergebnisse" von 144 Millionen Euro erzielt und Haftstrafen von zusammengerechnet mehr als 54 Jahren verhängt werden. Insgesamt entstehen durch sogenannte Umsatzsteuerkarusselle laut Schätzungen jährlich Schäden in Milliardenhöhe.

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