Flut-Ausschuss im Düsseldorfer Landtag Personalmangel legte Warnsystem zum Zeitpunkt der Flut lahm

Düsseldorf · Im Landesumweltamt kann nur ein Mitarbeiter das Hochwasservorhersagesystem in der Behörde bedienen. Zum Flutzeitpunkt war dieser allerdings im Urlaub. Das ergab die Anhörung am Freitag im Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags. Auch Kommunalministerin Ina Scharrenbach wurde als Zeugin vernommen.

 Autos standen nach der Flutkatastrophe im vergangenen Juli auf der überfluteten Bundesstraße 265 bei Erftstadt im Wasser.

Autos standen nach der Flutkatastrophe im vergangenen Juli auf der überfluteten Bundesstraße 265 bei Erftstadt im Wasser.

Foto: dpa/Marius Becker

Die dünne Personaldecke im Landesbetrieb für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) hat dafür gesorgt, dass zum Zeitpunkt der Flut den Behörden nicht alle Warnsysteme zur Verfügung standen. Das ergab die Anhörung eines ranghohen Lanuv-Mitarbeiters im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags. Der Fachbereichsleiter Hochwasserschutz, Bernd Mehlig, bezeichnete es als zutreffend, dass das Hochwasservorhersage-Modellsystem nicht einsatzbereit gewesen sei, weil der einzige Mitarbeiter der Behörde, der es hätte bedienen können, im Urlaub gewesen sei. Eine andere Mitarbeiterin, die in der Lage gewesen wäre, das System als Urlaubsvertretung zu bedienen, war aus der Behörde im November 2020 ausgeschieden, ihre Stelle war aber trotz dringender Empfehlungen des Fachbereichsleiters nicht nachbesetzt worden.