Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen GA-Wahlbörse: SPD noch vier Punkte vor der CDU

Bonn · Der Handel mit Parteiaktien im Vorfeld der NRW-Landtagswahl läuft auf vollen Touren. Doch anders als bei der neuesten Umfrage von Infratest dimap, nach der SPD und CDU gleichauf liegen, haben die Sozialdemokraten bei der GA-Wahlbörse weiterhin die Nase vorn.

 Hat mit seiner CDU in Nordrhein-Westfalen aufgeholt: Spitzenkandidat Armin Laschet.

Hat mit seiner CDU in Nordrhein-Westfalen aufgeholt: Spitzenkandidat Armin Laschet.

Foto: dpa

Der Abstand zwischen SPD und CDU beträgt in der Wahlbörse derzeit rund vier Prozentpunkte. Auf den Plätzen dahinter rangieren -- zwischen zehn und sieben Prozent -- FDP, AfD und Grüne. Dass die Linke ins Parlament kommt, glauben die Mitspieler der Wahlbörse eher nicht.

Was hat sich in den vergangenen knapp vier Wochen in dem Planspiel, das der GA mit dem Flensburger Institut Prognosys durchführt, getan? Gut neun Prozentpunkte lag die SPD Ende März vor der CDU: 37,2 zu 27,9 Prozent. An diesen Werten für die großen Parteien änderte sich in der Wahlbörse über mehrere Wochen nicht viel – bis zum vergangenen Sonntagnachmittag.

Als die aktuelle Umfrage für den WDR bekannt wurde, nach der SPD und CDU jeweils bei 34 Prozent liegen, war das auch für die Mitspieler des Planspiels „eine faustdicke Überraschung“, wie Wahlbörsenleiter Walter Mohr sagt. Die Reaktionen fielen wesentlich stärker aus als sonst üblich. Bei der SPD ging es in wenigen Stunden von rund 37 auf etwa 34,5 Prozent runter. Dagegen zog der Kurs der CDU an: von 28 auf gut 31 Prozent. Noch hätten sich die Kurse der beiden großen Parteien nicht stabilisiert, sagt Mohr. Es lasse sich aber feststellen, dass in der Wahlbörse der Abstand zwischen SPD und CDU in etwa halbiert sei, der aktuellen Infratest-dimap-Umfrage damit aber nur teilweise folge. Am Dienstagabend lagen die SPD bei 35,1 und die CDU bei 31,0 Prozent.

Bei den Werten der kleineren Parteien ist auffällig, dass die FDP seit Ende März konstant bei etwa 9,5 Prozent liegt. Am Abend waren es sogar 9,8 Prozent. Deutlich verloren hat unter heftigen Kursschwankungen die AfD, die nur noch auf 8,6 Prozent kommt. Zwischenzeitlich lag die Partei bei knapp unter zehn Prozent. Die Grünen stehen in der Wahlbörse mit 7,4 Prozent immerhin gut ein Prozent besser da als in der WDR-Umfrage vom Sonntag. So konstant wie die FDP stellt sich die Kurve der Linken da. Bis auf den Eröffnungstag der Wahlbörse blieb sie stets unter der Fünf-Prozent-Hürde. Aktuell steht sie bei 4,7 Prozent. Ohne jegliche Chance sind die Piraten, die etwa ein Prozent zum Gesamtwert der sonstigen Parteien von 3,6 Prozent beitragen.

Dass in der Wahlbörse in diesen Tagen gerade die stärksten Kursänderungen seit ihrem Beginn zu registrieren sind, liegt nach Ansicht von Walter Mohr daran, „dass die Unsicherheit in der Einschätzung wieder zugenommen hat“. Ob das auch für die Umfragen zutrifft? Ob also inzwischen mehr Menschen als noch vor Wochen unsicher geworden sind, welcher Partei sie zuneigen?

Eine Antwort traut sich Mohr nicht zu. Das könne man nur beantworten, „wenn man die Rohwerte aus der jeweiligen Stichprobe kennen würde“. Diese würden von den Meinungsforschungsinstituten jedoch nicht veröffentlicht. So sei jedenfalls nicht festzustellen, in welchem Ausmaß Umfrageinstitute ihre Basiswerte für die Veröffentlichung veränderten.

Weitere Informationen unter www.ga.de/wahlboerse

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