Großaufgebot der Polizei Hooligan-Kundgebung in Dortmund ohne befürchtete Gewalt

Dortmund · Aufatmen in Dortmund: Nur wenige üble Zwischenfälle bei einer mit Sorgen erwarteten Demonstration von Rechtsextremisten. Die Polizei war zur Sicherheit mit einem großen Aufgebot angerückt.

Momentaufnahme von der Hooligan-Demo in Dortmund. Zu der Kundgebung hatten sich rund 500 Hooligans und Neonazis versammelt.

Momentaufnahme von der Hooligan-Demo in Dortmund. Zu der Kundgebung hatten sich rund 500 Hooligans und Neonazis versammelt.

Foto: Marius Becker

Eine Kundgebung von rund 500 Hooligans und Neonazis in Dortmund ist am Samstag weitgehend ohne die befürchteten Gewalttätigkeiten verlaufen.

"Mit starken Polizeikräften haben wir von Beginn an keinen Zweifel an unserem Einsatzziel - gegen Straf- und Gewalttäter konsequent vorzugehen - aufkommen lassen", resümierte der Einsatzleiter der Dortmunder Polizei, Dieter Keil, im Anschluss laut Mitteilung. Auch in der Nacht sei es ruhig geblieben, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen. Dortmund gilt seit langem als Hochburg der rechtsradikalen Szene im Ruhrgebiet.

Die Bundespolizei berichtete allerdings von einigen Zwischenfällen bei der Abreise von Teilnehmern am Hauptbahnhof. So holten Bundespolizisten einen 29-Jährigen aus den Gleisanlagen, gegen den ein Haftbefehl bestand. Die Bundespolizei leitete nach eigenen Angaben Ermittlungen gegen fünf Männer ein, die volksverhetzende Lieder gesungen hatten. Auch die Dortmunder Polizei vollstreckte einen Haftbefehl und nahm drei Personen in Gewahrsam, um Platzverweise durchzusetzen oder Straftaten zu verhindern.

Die Hooligans und Neonazis hatten sich zu einer gut einstündigen Kundgebung versammelt. Die Polizei war mit mehr als 2000 Beamten im Einsatz. Rund 280 Menschen nahmen an einer Gegendemonstration teil. Die Polizei hatte einen ähnlichen Teilnehmerkreis wie bei einer Hogesa-Demonstration ("Hooligans gegen Salafisten") 2014 in Köln erwartet. Dabei hatte es schwere Ausschreitungen gegeben. In Dortmund war eine Demonstration polizeilich untersagt und nur eine stationäre Kundgebung zugestanden worden.

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