Gleichberechtigung IG Metall fordert Gesetz gegen ungleiche Bezahlung

Bonn · Wenn es um die Zahl von Frauen in Spitzenpositonen geht, ist der Fortschritt eine Schnecke, sagt Christiane Benner, Vize-Chefin der IG Metall. Sie fordert einen Kulturwandel in den Unternehmen und ein Lohngerechtigkeitsgesetz.

 Die Zweite Vorsitzende der IG Metall Christiane Benner 2015 beim Gewerkschaftstag der IG Metall.

Die Zweite Vorsitzende der IG Metall Christiane Benner 2015 beim Gewerkschaftstag der IG Metall.

Foto: picture alliance / dpa

Die IG Metall drängt auf eine gesetzliche Regelung, um Lohnungleichheiten zwischen Frauen und Männern zu beseitigen. „Wir fordern ein Lohngerechtigkeitsgesetz, das die Arbeitgeber stärker in die Pflicht nimmt, die Entgeltstrukturen im Betrieb transparent darzulegen“, fordert die Zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Christiane Benner.

In einem Interview des General-Anzeigers kritisiert Benner, dass es nach wie vor geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Bezahlung von gleichwertigen Tätigkeiten gebe. Benner, die erste Frau an der Spitze der IG Metall, bemängelte auch die schlechteren Karrieremöglichkeiten: „Frauen bleiben immer noch zu oft auf der Strecke“, meinte Benner, "wir brauchen einen Kulturwandel in den Unternehmen."

Die vielzitierte Gläserne Decke, an die Frauen bei der Karriere in Unternehmen stoßen, erscheine ihr "mitunter wie Stahlbeton". Das wirke sich auch auf die Bezahlung aus. "Ingenieurinnen, die als Berufsanfängerinnen mit dem gleichen Entgelt wie ihre männlichen Kollegen starten, verdienen drei Jahre später im Schnitt 19 Prozent weniger als diese Kollegen", bemängelte Benner.

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