Lehrergewerkschaft GEW Im März drohen Schul-Streiks

DÜSSELDORF · In der harten Tarifrunde im Öffentlichen Dienst droht die Lehrergewerkschaft GEW mit Warnstreiks an den NRW-Schulen. Falls die Arbeitgeber bei den Verhandlungen am Freitag keine Bewegung zeigten, werde es vom 3. bis 5. März nur "eingeschränkten Unterricht" der angestellten Lehrer geben, sagte GEW-Landeschefin Dorothea Schäfer am Dienstag in Düsseldorf.

 Sicherlich ein Wunschtraum vieler Schüler.

Sicherlich ein Wunschtraum vieler Schüler.

Foto: dpa

Die Gewerkschaften fordern für die Tarifangestellten bundesweit 5,5 Prozent mehr Lohn. Außerdem verlangte Schäfer eine "zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses" auf die Beamten. Das hatte die Landesregierung im Vorfeld entschieden abgelehnt.

Die Gewerkschaften kämpfen auch dafür, dass die 40.000 angestellten Lehrer in NRW einen Tarifvertrag mit einer Eingruppierung wie die Beamten erhalten. "Jeder fünfte Lehrer in NRW ist nicht verbeamtet", klagte Schäfer. Nach Angaben der NRW-Vorsitzenden des Verbandes Lehrer NRW, Brigitte Balbach, verdienen angestellte Lehrer pro Monat 500 Euro weniger als Beamte.

Der Verhandlungsführer der GEW in den Tarifverhandlungen mit den Ländern, Andreas Gehrke, kritisierte die Pläne der Arbeitgeber als "Erpressung", Gehaltserhöhungen nur dann zuzustimmen, falls die Gewerkschaften Einschnitten bei den Betriebsrenten der Angestellten zustimmen. "Wir erwarten harte Auseinandersetzungen", sagte Gehrke. Vor der dritten Verhandlungsrunde erinnerte der Verdi-Landesvorsitzende Uli Dettmann daran, dass auch Erzieher und Beschäftigte von Uni-Kliniken in NRW weniger verdienten als in Bayern.

GEW-Landeschefin Schäfer erwartet, dass die öffentlichen Arbeitgeber den Gewerkschaften nichts schenken werden. Allein die Anpassung der Gehälter der angestellten Lehrer an die verbeamteten Kollegen ("Paralleltabelle") würde das Land nach Berechnungen der GEW 76 Millionen Euro im Jahr zusätzlich kosten. Jeder Prozentpunkt mehr Gehalt im öffentlichen Dienst belastet den Landeshaushalt mit 180 Millionen Euro. Ein beamteter Gymnasiallehrer (A13) erhält im zweiten Berufsjahr 3716 Euro Grundgehalt im Monat.

Der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft VBE, Udo Beckmann, schloss eine Tarifeinigung aus, falls die Arbeitgeber eine neue Entgeltordnung für tarifbeschäftigte Lehrkräfte weiter ablehnten.

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