Umfrage Mehrheit der Deutschen fordert Geldbußen für Impfschwänzer

Exklusiv · Sollten Personen, die ihre Corona-Impftermine ohne Absage nicht wahrgenommen haben, Geldbußen erhalten? Ja, sagen zwei von drei Deutschen. Am deutlichsten fällt die Zustimmung in der Gruppe der über 65-Jährigen aus.

 Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet die Idee, Impfschwänzer mit Geldbußen zu belegen.

Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet die Idee, Impfschwänzer mit Geldbußen zu belegen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Eine Mehrheit der Deutschen fordert Geldbußen für Personen, die ihre Corona-Impftermine ohne abzusagen nicht wahrnehmen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion. 65,8 Prozent der Deutschen befürworten die Idee einer solchen Impfschwänzer-Abgabe, 28 Prozent lehnen sie ab. Der Rest (6,2 Prozent) ist in der Frage unentschieden.

Am deutlichsten fällt die Zustimmung in der Gruppe der über 65-Jährigen aus. Hier sprechen sich fast drei von vier Befragten für Geldbußen für Impfschwänzer aus.

AfD-Wähler lehnen Geldbuße für Impfschwänzer mehrheitlich ab

Mit Blick auf die Wahlpräferenzen der Befragten befürworten Anhänger von SPD, Union und Grünen mit deutlicher Mehrheit Geldstrafen für Menschen, die ihre Corona-Impfungen verstreichen lassen. Jeweils mehr als zwei von drei Befragten sprechen sich dafür aus. Weniger deutlich fällt die Zustimmung unter FDP- und Linke-Wählern aus - doch auch hier fordert immer noch mehr als jeder Zweite Bußgelder für Impfschwänzer. Lediglich AfD-Wähler lehnen die Idee mehrheitlich ab.

Der Präsident des Berliner Roten Kreuzes (DRK), Mario Czaja, hatte die Debatte angestoßen und Bußgelder von 25 bis 30 Euro vorgeschlagen. Seinen Angaben zufolge werden in Berliner Impfzentren inzwischen fünf bis zehn Prozent der Termine nicht wahrgenommen. Mehrere Politiker, unter ihnen auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, schlossen sich der Forderung an. NRW-Ministerpräsident und CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hingegen lehnt die Bußgeld-Idee ab

Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung gewichtet. Für die Frage „Sollten Personen, die ihre Corona-Impftermine ohne Absage nicht wahrgenommen haben, Geldbußen erhalten?“ wurden vom 5.7.2021 bis zum 6.7.2021 die Antworten von 5062 Teilnehmern berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.

Wir wollen wissen, was Sie denken: Der General-Anzeiger arbeitet dazu mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Wie die repräsentativen Umfragen funktionieren und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

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