CDU-Landtagskandidatin Angela Erwin In den Fußstapfen des Vaters

Düsseldorf · Angela Erwin, Tochter des ehemaligen Düsseldorfer Oberbürgermeisters, kandidiert für den Düsseldorfer Landtag. Die CDU-Politikern sieht vor allem die innere Sicherheit als eine der wichtigsten landespolitischen Themen.

 Die CDU-Politikerin Angela Erwin tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und kandidiert für den Düsseldorfer Landtag.

Die CDU-Politikerin Angela Erwin tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und kandidiert für den Düsseldorfer Landtag.

Foto: picture-alliance/ dpa

Das war eine knappe Entscheidung: Nur elf Stimmen haben Angela Erwin bei der Kommunalwahl 2014 gefehlt, um in den Rat der Stadt Düsseldorf zu gelangen. So etwas soll sich nicht wiederholen. Jetzt kandidiert die CDU-Politikerin für den Landtag, und öfter noch als damals will sie an fremden Haustüren klingeln und sich vorstellen. „Das persönliche Gespräch ist am überzeugendsten“, sagt die 36-jährige Rechtsanwältin und Tochter des früheren Düsseldorfer Oberbürgermeisters Joachim Erwin.

Als „positiv denkender Mensch“ gehe sie davon aus, der SPD den Wahlkreis 42 (Düsseldorf-Mitte) als Direktkandidatin abjagen zu können. Allerdings ist die Unionspolitikerin auf Listenplatz 18 recht gut abgesichert. Ihr Einzug in den Landtag, der in ihrem Wahlkreis liegt und in dem ihr Vater von 1988 bis 1990 als Abgeordneter tätig war, ist also durchaus realistisch. Wie ihr Vater verfüge sie über Durchhaltevermögen und sei ebenfalls durchsetzungsstark, sagt die junge Frau. Doch anders als ihr Vater, der manchmal „mit dem Kopf durch die Wand wollte“, sei sie nicht so ungeduldig. Ihr ist bewusst, dass Politik das Bohren dicker Bretter bedeutet.

Angela Erwin nennt die innere Sicherheit als eine der wichtigsten landespolitischen Themen. Sie steht zu mehr Polizeikräften und der Ausweitung von Videoüberwachung. Das respektlose Auftreten von Bürgern gegenüber Polizisten mache sie „geradezu fassungslos“. Erwin will zudem dazu beitragen, dass NRW bei bundesweiten Wirtschaftsbilanzen ganz nach oben rückt. Im Land gebe es zu viel Bürokratie, die Handel und Handwerk behindere, kritisiert die Juristin, die auch stellvertretende NRW-Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung ist. Der CDU gehört sie seit 2006 an; seit 2015 ist sie stellvertretende Parteivorsitzende in Düsseldorf.

Skepsis gegenüber der Tour de France

Erwin fürchte, dass die Schuldenfreiheit der Stadt, für die ihr Vater so nachhaltig gekämpft hat, unter SPD-OB Thomas Geisel endgültig zu Ende gehe. Deswegen ist sie auch beim teuren Grand Départ zur Tour de France im Juli skeptisch: „Es fehlt ein ordentliches Finanzierungskonzept. Es könnte sein, dass die Stadt auf hohen Kosten sitzenbleibt.“ Zu Olympischen Spielen in Nordrhein-Westfalen sagt sie dagegen: „Absolut ja. Das Land hat das Potenzial dafür.“ Viele Spielstätten seien bereits vorhanden. Allerdings – „ohne Zustimmung der Bevölkerung geht es nicht.“

Erwins Vater hat sich als „Manager“ der Landeshauptstadt einen Namen weit über Düsseldorfs Grenzen hinaus gemacht. Welche Rolle spielt Mutter Hille? Sie sei ein Familienmensch und sorge dafür, dass alle – Angela Erwin hat einen Bruder – sonntags regelmäßig zusammenkommen, sagt die Tochter. Der Besuch der Messe gehört für Angela Erwin dazu. Schließlich war sie mal Messdienerin und Vorbeterin: „Ich habe dabei das Sprechen vor vielen Menschen gelernt.“ Diese Fähigkeit kommt ihr in ihrem Berufsalltag zugute. Erwin ist Fachanwältin für Markenrecht in einer Düsseldorfer Kanzlei. Ihrer Tätigkeit will sie weiter nachgehen, wenn es mit dem Landtagsmandat klappt. Jetzt konzentriert sich Erwin erst einmal auf die Wahl im Mai.

Davor kommt allerdings noch Karneval. Als ehemalige Düsseldorfer Karnevalsprinzessin lässt sie sich auch in diesem Jahr den Trubel nicht entgehen. Den Zug wird sich die Fortuna-Anhängerin von der Rathaustribüne aus anschauen. Ihr Kostüm verrät sie aber noch nicht. Die gebürtige Düsseldorferin schätzt Altbier und die Band „Die Toten Hosen“. Seit kurzem ist Angela Erwin mit einem Arzt verlobt.

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