Innenminister: Keine Kontrolllücken nach Todesfällen

Düsseldorf · Trotz zweier Todesfälle in NRW-Gewahrsamszellen zu Jahresbeginn sieht das Innenministerium keine Versäumnisse bei der Polizei. Sowohl bei einem Todesfall am 3. Januar in Essen als auch bei einem zweiten Fall am 7. Januar in Gummersbach war laut Innenminister Herbert Reul (CDU) eine Drogenvergiftung die wahrscheinliche Ursache. Das geht aus einem Bericht an den Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags hervor, der das Thema an diesem Donnerstag erörtert.

 Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU).

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU).

Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv

Der in Essen in Gewahrsam genommene Mann hatte demnach einen Busfahrer und Einsatzkräfte der Polizei angegriffen. Daraufhin sei der positiv auf Drogen getestete Angreifer "mit einfacher körperlicher Gewalt fixiert" und in die Zelle nach Essen gebracht worden. Dort sei er per Video überwacht und alle 15 Minuten kontrolliert worden. Plötzlich sei er aber nach hinten gekippt und habe nicht mehr reanimiert werden können.

Ähnlich sei es bei einem 40-Jährigen aus Wiehl verlaufen, der nach einer Attacke auf seinen Sohn mit 2,2 Promille und einem Mix weiterer Drogen im Blut aufgegriffen wurde. Auch dieser Mann sei trotz ärztlicher Konsultation und regelmäßiger Kontrollen in der Zelle gestorben, berichtete Reul auf Anfrage der SPD-Opposition.

Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden durch äußere Gewalt gebe es in beiden Fällen nicht. Weitere Untersuchungsergebnisse stünden allerdings noch aus. Alle Kontrollmechanismen der Polizei könnten Todesfälle infolge medizinischer Ursachen nicht gänzlich ausschließen, bilanzierte der Minister.

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