Frageverbot für die "Bild"-Zeitung Journalisten boykottieren AfD-Pressekonferenz

Potsdam · Weil Politiker der AfD auf einer Pressekonferenz in Potsdam von vornherein keine Fragen der "Bild"-Zeitung zulassen wollten, verließen sämtliche anwesenden Reporter den Raum. Die Veranstaltung wurde abgebrochen.

Ein Frageverbot für die "Bild"-Zeitung auf einer Pressekonferenz der AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag hat deutlichen Protest hervorgerufen. Die versammelten Journalisten verließen am Dienstag den Raum. Die Fraktion brach daraufhin die Veranstaltung ab. Ihr Sprecher hatte zu Beginn erklärt, dass der Fraktionsvorstand nach der vergangenen Pressekonferenz einstimmig beschlossen habe, "heute keine Fragen der "Bild"-Zeitung zuzulassen".

Vor zwei Wochen hatte ein "Bild"-Reporter unter anderem Fragen zu früheren Kontakten des AfD-Fraktionschefs Andreas Kalbitz zur rechtsextremen und inzwischen verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend gestellt.

Die Landespressekonferenz kritisierte das Frageverbot als "schwerwiegenden Eingriff in die Pressefreiheit und absolut inakzeptabel". So sehr die Moderation einer Pressekonferenz zulässig und zuweilen auch notwendig sei, so wenig sei es möglich, Journalisten bereits zu Beginn das Fragerecht zu entziehen, hieß es in einer Stellungnahme. "Wir begrüßen, dass die anwesenden Kollegen heute den Raum verlassen haben, und bitten unsere Mitglieder, nur dann an Terminen der Alternative für Deutschland teilzunehmen, wenn alle anwesenden Journalisten ein Fragerecht haben."

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