U18-Wahl Jugendliche wählen: Grüne doppelt so stark, AfD schwächer

Berlin · In einer guten Woche wird ein neuer Bundestag gewählt. Jugendliche konnten schon jetzt ihr Kreuz machen. Ihr Votum hält einige Überraschungen bereit.

 Schüler bringen selbstgestaltete Wahlplakate für die U18-Bundestagswahl an.

Schüler bringen selbstgestaltete Wahlplakate für die U18-Bundestagswahl an.

Foto: Martin Schutt

Ginge es nach Kindern und Jugendlichen, würde der neue Bundestag deutlich grüner als Wahlforscher vorhersagen. Nach einem Zwischenergebnis der bundesweiten U18-Wahl vom Freitagabend kommen die Grünen auf 16,3 Prozent der Stimmen. Das sind doppelt so viele Prozentpunkte wie in aktuellen Umfragen.

Die CDU erreicht bei den jungen Wählern dem Zwischenstand zufolge 28,2 Prozent der Stimmen, die SPD 19,9. Die AfD kommt auf 6,7 Prozent und schneidet damit bei Jugendlichen deutlich schlechter ab als in den Prognosen für die wirkliche Wahl, die die Partei zuletzt bei 10 Prozent sahen. Knapp in den Bundestag käme die FDP mit 5,7 Prozent, die Linke bekommt 8,2 Prozent von den jungen Wählern.

Die U18-Wahl ist eine Initiative des Bundesjugendrings und soll das politische Interesse junger Menschen fördern. In diesem Jahr beteiligten sich voraussichtlich deutlich mehr Kinder und Jugendliche als vor der Bundestagswahl 2013, als es rund 200 000 waren, sagte Michael Scholl vom Bundesjugendring.

Die Wahl wird von Jugendlichen für Jugendliche organisiert und simuliert mit mehr als 1600 Wahlräumen in Schulen, Jugendclubs oder Sportvereinen die Bundestagswahl am 24. September. Die Initiative wird gefördert vom Familienministerium und von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Viele junge Wähler entschieden sich am Freitag allerdings nicht für eine der etablierten Parteien. Fast jeder Siebte gab seine Stimme einer der sogenannten sonstigen Parteien. Mit 3,8 Prozent schnitt die Tierschutzpartei dabei am stärksten ab.

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