Am Tag der gefallenen Würfel Markus Söder überlässt Armin Laschet die Kanzlerkandidatur

Berlin · CSU-Chef Markus Söder gibt auf und überlässt nach hartem Machtpoker dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet die Kanzlerkandidatur der Unionsparteien. Eine Geschichte auch über Vertrauen, Misstrauen und erklärte Vertrauensbeweise.

 Die Entscheidung ist gefallen: Armin Laschet (l.) wird Kanzlerkandidat der Union. Markus Söder überlässt ihm die Kandidatur.

Die Entscheidung ist gefallen: Armin Laschet (l.) wird Kanzlerkandidat der Union. Markus Söder überlässt ihm die Kandidatur.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Zwölf Uhr mittags. High Noon. Stunde der Entscheidung. Es wird dann doch 12.03 Uhr. Und Markus Söder macht es kurz. „Die Würfel sind gefallen. Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der Union.“ Söder hat Laschet angerufen. Gratulation vom CSU-Chef an den CDU-Vorsitzenden. Es gebe Tage der Diskussion, und es gebe Tage der Entscheidung, sagt Söder noch. Tag zehn im Machtkampf der beiden Parteichefs ist so ein Tag der Entscheidung. Sie haben sich alles abverlangt bei ihrem politischen Kräftemessen. Mal schien Laschet die Oberhand zu behalten, dann wieder Söder, dann wieder Laschet. Am Sonntagabend hatte ein CSU-Grande noch eine Kurznachricht verschickt. Ein kurzer Satz nur, aber mit Wirkung: „Der Baum fällt.“ Daraus sollte man wohl ableiten, dass Söder bei Laschet die Axt erfolgreich angelegt habe. Es kam dann doch anders. Vielleicht hatte mancher in der CSU auch Laschets Stehvermögen unterschätzt.