Katholische Kirche Missbrauchsopfer verklagt Kölner Erzbistum

Bonn/Köln · Es geschah in Freizeiten und an Wochenenden in einem Ferienhaus in der Eifel. Ungezählte Male ist ein heute 63-Jähriger in den 1970er Jahren Missbrauchsopfer eines Priesters des Erzbistums Köln geworden. Nun verklagt er die Kirche auf die Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 805.000 Euro.

 Der seinerzeitige Kölner Interimsbistumsleiter Rolf Steinhäuser bezeichnete das Erzbistum im Herbst 2021 bei einem Gottesdienst als Täterorganisation.

Der seinerzeitige Kölner Interimsbistumsleiter Rolf Steinhäuser bezeichnete das Erzbistum im Herbst 2021 bei einem Gottesdienst als Täterorganisation.

Foto: dpa

Ein Opfer schwerer Misshandlungen durch einen katholischen Priester hat Klage gegen das Erzbistum Köln erhoben. Wie der Bonner Rechtsanwalt Eberhard Luetjohann dem General-Anzeiger mitteilte, ist die umfangreiche Klageschrift dem Kölner Landgericht am Donnerstag übersandt worden. Laut Luetjohann fordert der heute 63-Jährige Schadensersatz in Höhe von 805 000 Euro. Über einen Zeitraum von vermutlich acht Jahren ist der Mann gequält, missbraucht und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch vergewaltigt worden. Auch heute leidet er noch körperlich und seelisch erheblich unter den erlittenen Verletzungen. Nach Kenntnis des Anwalts ist es die erste Klage gegen das Erzbistum Köln im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen überhaupt. Luetjohann hofft, dass es bereits im Herbst eine mündliche Verhandlung geben kann.