Kirchenrechtler Schüller: Bischöfe sollten sich wehren

Münster · Die deutschen Bischöfe sollten nach Meinung des Kirchenrechtlers Thomas Schüller in ihrem Konflikt mit dem Papst nicht klein beigeben. "Es wird jetzt entscheidend darauf ankommen, was die deutschen Bischöfe tun werden, allen voran Kardinal Marx", sagte der Münsteraner Theologe am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Die Bischöfe könnten ihr Papier einfach trotzdem beschließen. Sie könnten sagen: Wir haben hier in Deutschland eine besondere Situation mit den 40 Prozent konfessionsverschiedenen Ehen, wir machen das jetzt." Eine solche "Zurückweisung" einer Vorgabe aus Rom habe es in der Kirchengeschichte öfters gegeben. "Natürlich muss man mutig dafür sein", sagte Schüller.

 Eine Frau hält eine Hostie beim Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt.

Eine Frau hält eine Hostie beim Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt.

Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv

Papst Franziskus hatte am Montag den Vorstoß der deutschen Bischöfe zur Teilnahme protestantischer Ehepartner an der Kommunion fürs Erste gestoppt. Die dazu geplante "Handreichung" sei "nicht zur Veröffentlichung reif", hatte die Glaubenskongregation mitgeteilt. Nun seien alle Priester und pastoralen Mitarbeiter, die sich in der Praxis über das offizielle Kommunion-Verbot für Protestanten hinwegsetzten, weiterhin ungeschützt, sagte Schüller. "So kann doch keine vertrauenswürdige Seelsorge geschehen."

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