Bessere Anpassung an Arbeitszeiten der Eltern Kitas sollen länger öffnen

Düsseldorf · Die neue NRW-Familienministerin Christina Kampmann (SPD) will die Öffnungszeiten der Kitas enger auf die Arbeitszeiten der Eltern abstimmen. In einem ab 2017 reformierten Kinderbildungsgesetz (KiBiz) sollen Anfangs- und Schlusszeiten der Kitas ausgeweitet werden, kündigte Kampmann in einer 100-Tage-Bilanz an.

 Legt ihre 100-Tage-Bilanz vor: die nordrhein-westfälische Familienministerin Christina Kampmann.

Legt ihre 100-Tage-Bilanz vor: die nordrhein-westfälische Familienministerin Christina Kampmann.

Foto: dpa

Auch die SPD-Bundesministerinnen Andrea Nahles (Arbeit) und Manuela Schwesig (Familie) planen eine Verlängerung der Abend-Randzeit von 16 auf mindestens 18 Uhr. Die Begründung: Viele Kitas haben sich bisher nicht auf veränderte Arbeitszeiten an Wochenenden und abends eingestellt.

Kampmann sprach von einem "unbefriedigenden Angebot" der Kitas. In einem neuen Kita-Gesetz sollen auch Qualitätsstandards, Personalschlüssel und Finanzstruktur der Kitas neu festgelegt werden. Zudem soll vorher mit Trägern über einheitliche Elternbeiträge beraten werden: Während Eltern in Düsseldorf keine Elternbeiträge zahlen, müssen Eltern in anderen Städten jährlich oft vierstellige Summen aufbringen. Bereits 2016 will die Ministerin mit einer "Väter-Kampagne" für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf kämpfen. Auf einem Familiengipfel mit 30 Vertretern der Sozialverbände, Kirchen, Arbeitgeber und Gewerkschaften am 20. Januar will Kampmann eine gemeinsame Linie erarbeiten.

Die Ministerin setzt bei der Integration der Flüchtlingskinder über "Brückenprojekte" auf das spielerische Lernen in Kindertagesstätten. Kampmann sicherte zu, die Mittel aus dem wegfallenden Betreuungsgeld von 430 Millionen Euro für die frühkindliche Bildung einzusetzen - 180 Millionen Euro davon sollen in Investitionen in die U3- und Ü3-Betreuung fließen. 2015 waren Flüchtlingsfamilien mit mehr als 8000 Kindern im Alter bis zu sechs Jahren nach NRW gekommen.

Davon hatten 3000 einen Asylanspruch. Kampmann räumte ein, dass es bei der Versorgung mit Kita-Plätzen in Städten wie Köln eine "angespannte Situation" gibt. Entspannung sieht die Ministerin bei der Belegung von Turnhallen mit Flüchtlingen. Laut WDR sind noch 270 Turnhallen belegt.

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