Kommentar zum Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan Kein Ende in Sicht

Meinung | Berlin · Ende März läuft das gegenwärtige Mandat für den Afghanistan-Einsatz aus. Dass der Bundestag die Parlamentsarmee Bundeswehr für einen weiteren Zeitraum, womöglich ein Jahr, in dem Land am Hindukusch lässt, ist sehr wahrscheinlich, kommentiert Holger Möhle.

  Die Bundeswehr ist in Afghanistan seit bald 20 Jahren im Einsatz.

Die Bundeswehr ist in Afghanistan seit bald 20 Jahren im Einsatz.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Seit bald 20 Jahren ist die Bundeswehr in Afghanistan im Einsatz. 160 000 Soldatinnen und Soldaten hat ihr Auftraggeber, der Deutsche Bundestag, in diesem Zeitraum nach Kabul, nach Masar-i-Scharif, nach Kundus, nach Faisabad geschickt. 59 sind dort gestorben. Die Truppe hat gekämpft, sie hat ausgebildet, inzwischen unterstützt und trainiert sie afghanische Sicherheitskräfte, seit die Nato Ende 2014 ihren Kampfeinsatz offiziell beendet hat. Ende März läuft das gegenwärtige Mandat aus, das maximal 1300 Soldaten erlaubt. Dass der Bundestag die Parlamentsarmee Bundeswehr für einen weiteren Zeitraum, womöglich ein Jahr, in dem Land am Hindukusch lässt, ist sehr wahrscheinlich. Einen schnellen Abzug, den das Verteidigungsministerium als eines von mehreren Szenarien für dieses Frühjahr auch schon durchplanen ließ, wird es wohl nicht geben. Krieg und kein Ende.