Demonstrationen gegen Krisen Wie kann die Politik wieder glaubwürdiger werden?

Bonn · Corona, Inflation, Energieknappheit, Kälte – die Gesellschaft erlebt immer weitere Krisen. Bei all den Brandherden könnte die Klimarettung in den Hintergrund geraten. Um das zu verhindern, benötigt die Politik zwei zentrale Kompetenzen: Vertrauen und Glaubwürdigkeit

 Mit übermächtigen Problemen alleingelassen von einem Staat, dem keiner mehr vertraut: Wenn die Menschen glauben, dass sich die gewaltigen Herausforderungen nicht mehr bewältigen lassen (jedenfalls nicht durch sie), ziehen sie sich ins Private als ihr Schneckenhaus zurück – und die Herausforderungen bleiben erst recht unbewältigt.

Mit übermächtigen Problemen alleingelassen von einem Staat, dem keiner mehr vertraut: Wenn die Menschen glauben, dass sich die gewaltigen Herausforderungen nicht mehr bewältigen lassen (jedenfalls nicht durch sie), ziehen sie sich ins Private als ihr Schneckenhaus zurück – und die Herausforderungen bleiben erst recht unbewältigt.

Foto: picture alliance/dpa/David Young

Finanzkrise, Migrationsströme, Corona, Inflation, Rezession, Energieknappheit, Kälte, von Flutkatastrophen gebeutelte Regionen und dazu ein womöglich drohender Atomkrieg. Der Sturm von Krisen, die sich gegenseitig hochschaukeln, wirkt beinahe wie die Wiederkehr der sieben Plagen. Wer aber soll zur Klimarettung die Ärmel hochkrempeln, wenn er schon mit abgesägten Hosen dasteht, und während Angst zum konstituierenden Element seiner Umgebung zu werden scheint? Ob es trotz grüner Regierungsverantwortung der Staat vermag? Zwei Drittel der Bürger halten ihn einer Studie des Deutschen Beamtenbundes zufolge für überfordert.