Bildung in NRW Laschet gegen komplette Rückkehr zum G9-Abitur

KÖLN · In der Debatte um die Zukunft des „Turbo-Abiturs“ in Nordrhein-Westfalen lehnt CDU-Fraktionschef Armin Laschet eine komplette Rückkehr zum Abitur nach neun Schuljahren am Gymnasium ab.

„Das bringt viel zu viele Probleme“, sagte er am Freitag im Hörfunksender WDR5. So müssten etwa alle Lehrpläne und Schulbücher wieder neu erstellt werden. „Deshalb glaube ich, dass das keine Lösung ist.“

Laschet sprach sich aber auch gegen den Vorschlag von NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) für eine flexible Länge der Schulzeit für jeden einzelnen Schüler aus. Ein solches Modell würde die Schulen überfordern. Es komme darauf an, das G8-Abitur zu verbessern, sagte Laschet. „Es gibt ja Schulen, wo es funktioniert.“

Löhrmann will den Streit um das „Turbo-Abitur“ mit einem Vorschlag für eine flexible Länge der Schulzeit lösen. Jedem Kind solle eine an seine individuellen Voraussetzungen angepasste flexible Schulzeit ermöglicht werden. Die Erkenntnis, dass Schüler unterschiedlich schnell lernen, müsse konsequent auf die Sekundarstufe I und II übertragen werden - „und zwar nicht nur am Gymnasium, sondern in allen Schulformen und für alle Schulabschlüsse“.

Das „Turbo-Abitur“ wird auch Thema auf dem SPD-Landesparteitag am Samstag kommender Woche. Nach einem Bericht der „WAZ“ (Freitag) will die Parteispitze über einen Leitantrag zum Umbau des achtjährigen Gymnasiums abstimmen lassen. Kernpunkt solle die Wiedereinführung einer sechsjährigen Sekundarstufe I sein. Die Oberstufe solle zeitlich flexibilisiert werden, so dass Schüler das Abitur weiter nach 12 oder erst nach 13 Jahren ablegen können. (dpa)

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