Kampf gegen Infektionszahlen Linke-Vorsitzende Wissler fordert Ende der Corona-Modellprojekte
Berlin · Die Co-Vorsitzende der Partei Die Linke, Janine Wissler, hat im Kampf gegen steigende Infektionszahlen ein Ende sogenannter Corona-„Modellprojekte“ wie in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein oder im Saarland gefordert.
„Statt mit einer Abschaffung der Modellprojekte eine schnell wirksame Maßnahme zu ergreifen, plant die Bundesregierung lieber mit den Ausgangssperren eine unverhältnismäßige Verschärfung der Einschränkungen im Privaten, deren Wirksamkeit umstritten ist und die erst in Wochen überhaupt in Kraft treten kann“, sagte Wissler dem Bonner „General-Anzeiger“ und der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). Die Modellprojekte, bei denen Kommunen unter strengen Auflagen teilweise wieder lockern dürfen, wenn ausreichend geimpft und getestet wird sowie Kontakte nachverfolgten werden, würden „vielerorts zusätzliche Löcher in die ohnehin lückenhaften Corona-Schutzmaßnahmen reißen“, betonte Wissler.
Wenn in einer Region mit problematischen Infektionszahlen eine einzelne Stadt oder ein Kreis, der es gerade besser gehe, die Läden aufmache, führe dies zu einem Einkaufstourismus. „Natürlich fahren dann die Menschen aus dem Umland zum Shoppen dorthin. Und natürlich steigen dann die Infektionszahlen schnell wieder. In der Modellregion, aber auch im Umland. Es ist also klar, dass diese kleinteiligen Ausnahmeregelungen den allgemeinen Infektionsschutz unterlaufen und langfristig zu höheren Infektionszahlen beitragen“, sagte Wissler den Zeitungen.