Untersuchung durch Historiker Vier ehemalige LKA-Chefs waren NS-Verbrecher

Düsseldorf · Die ersten vier ehemaligen Chefs des Landeskriminalamts NRW sind nach Ansicht von Historikern an NS-Verbrechen beteiligt gewesen. Teilweise sollen die im Amt alte Seilschaften gepflegt haben.

 Das LKA stellt ein Gutachtens zur NS-Vergangenheit früherer LKA-Chefs vor. Es hat das Wirken seiner früheren Behördenleiter in der NS-Zeit von Historikern untersuchen lassen.

Das LKA stellt ein Gutachtens zur NS-Vergangenheit früherer LKA-Chefs vor. Es hat das Wirken seiner früheren Behördenleiter in der NS-Zeit von Historikern untersuchen lassen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die ersten vier ehemaligen Chefs des Landeskriminalamts NRW sind nach Ansicht von Historikern an NS-Verbrechen beteiligt gewesen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die am Montag in Düsseldorf vorgestellt wurde. Der Historiker Martin Hölzl hatte für die Studie in Archiven mehrerer europäischer Länder geforscht.

Das Landeskriminalamt NRW war im Oktober 1946 gegründet worden. „Das Gutachten zeigt ein sehr bedrückendes Ergebnis“, sagte der amtierende LKA-Chef Frank Hoever. „Von den sechs ehemaligen LKA-Direktoren müssen die ersten vier Direktoren als Täter des NS-Unrechtregimes in der Zeit bis Mai 1945 bezeichnet werden. Das hat mich sehr erschüttert!“

„Das Ergebnis ist umso erschreckender, als die Genannten in ihrem Amt teilweise eine Seilschaft aus der NS-Zeit pflegten. Aus heutiger Sicht hätten sie niemals mehr als Polizisten arbeiten dürfen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

(dpa)
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