Anzahl der Auszubildenden steigt Mehr junge Frauen wollen Erzieherin werden

DÜSSELDORF · NRW macht beim Ausbau der Betreuungsplätze in den Kitas deutliche Fortschritte. Der seit 2013 geltende Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Ein- und Zweijährige wird nach Angaben des Familienministeriums inzwischen erfüllt.

 Kinder-Gummistiefel in einer Kindertagesstätte.

Kinder-Gummistiefel in einer Kindertagesstätte.

Foto: dpa

In den 9500 Einrichtungen werden im Kindergartenjahr 2015/16 mehr als 9200 zusätzliche Plätze eingerichtet. Dann verfügt NRW über 161.000 Plätze für Unterdreijährige sowie 458 000 Betreuungsplätze für über dreijährige Kinder.

NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD) äußerte gestern Zuversicht, dass der Fachkräftebedarf für den weiteren Ausbau der Kitas in den nächsten Jahren gedeckt werden kann. Seit 2008 stieg die Anzahl der Erzieher in NRW um 21 000 auf fast 100.000 Kräfte. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Auszubildenden um 53 Prozent auf 23 300 angehende Erzieher. Bisher sind nur drei Prozent der Erzieher in NRW männlich.

Inzwischen wird landesweit jedes zweite Kind in der Kita ab einem Jahr wöchentlich 45 Stunden betreut. Bei der Vorstellung der Kita-Bilanz kündigte Schäfer einen weiteren Ausbau an. Bezogen auf die Ein- und Zweijährigen, die seit 2013 Anspruch auf einen Betreuungsplatz haben, beträgt die landesweite Versorgungsquote inzwischen 55 Prozent. Für mehr als jedes zweite Kind mit U3-Rechtsanspruch steht also ein Platz bereit. Inzwischen gehen 97 Prozent der Kinder im Jahr vor dem Schuleintritt zur Kita oder werden von einer Tagesmutter betreut.

Laut der Ministerin hat der von kirchlichen Trägern angedrohte Ausstieg als Kita-Träger nicht stattgefunden. Schäfer sicherte den Trägern aber zu, deren Kritik an den aus ihrer Sicht nicht ausreichenden Pauschalen zu prüfen. Manche Eltern klagen, dass sie in eine teure längere Betreuung ihrer Kinder gedrängt wurden, weil der Träger dies zur Finanzierung brauche. Eltern können in NRW 25, 35 oder 45 Wochenstunden buchen.

Elternbeiträge bewegen sich je nach Kommune zwischen null Euro (Düsseldorf) und mehreren hundert Euro pro Monat. Meist sind Geringverdiener mit unter 17 000 Euro Jahreseinkommen beitragsfrei gestellt. Auch Flüchtlingskinder haben Anspruch auf einen Kita-Platz.

U3-Betreuungsquote

In den 186 örtlichen Jugendämtern des Landes stellt sich die Betreuungsquote bei den Unter Dreijährigen unterschiedlich dar. Einige Beispiele:

Bonn 38 Prozent,

Königswinter 45 Prozent,

Köln 42 Prozent,

Aachen 41 Prozent,

Düren 33 Prozent,

Gummersbach 23 Prozent.

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