1509 Lehrkräfte für Köln Mehr Lehrer unterrichten weniger Schüler

KÖLN · Die Erleichterung ist Regierungspräsidentin Gisela Walsken in der Stimme anzuhören: Wegen der hohen Zahl an Flüchtlingen stehe ihre Behörde zu Beginn des Schuljahrs 2015/2016 "vor einer außergewöhnlichen Herausforderung".

 Trotz der vielen ankommenden Flüchtlinge kann der Unterricht im neuen Schuljahr in allen Schulbezirken ordnungsgemäß beginnen.

Trotz der vielen ankommenden Flüchtlinge kann der Unterricht im neuen Schuljahr in allen Schulbezirken ordnungsgemäß beginnen.

Foto: Symbolfoto: dpa

Doch: Trotz der vielen ankommenden Flüchtlinge kann der Unterricht im neuen Schuljahr in allen Schulbezirken ordnungsgemäß beginnen. Einschränkungen gebe es in einzelnen Kommunen lediglich beim Sportunterricht, sagt Walsken gestern während einer Pressekonferenz.

Insgesamt zehn Turnhallen im gesamten Regierungsbezirk zwischen Hellenthal und Radevormwald stehen nach aktuellem Stand derzeit nicht für den Schulsport zur Verfügung, da sie als Unterkünfte genutzt werden. "Wir gehen davon aus, dass wir ab Oktober eine Entspannung haben werden", sagt Abteilungsleiterin Gertrud Bergkemper-Marks und fügt hinzu: "Die absolute Sicherheit haben wir allerdings nicht."

Angesichts des sonnigen Wetters müsse der Schulsport derzeit auch nicht zwangsläufig in Hallen über die Bühne gehen. "Es gibt viele Möglichkeiten, den Sportunterricht auch anders zu gestalten", meint Bergkemper-Marks. Um alternative Sportstätten zu finden, seien bereits verstärkt Vereine angesprochen worden, ob diese ihre Anlagen für den Schulsport zur Verfügung stellen könnten. "Wir wollen zu kreativen Lösungen kommen", findet Walsken. Die Entscheidung, ob eine Sporthalle für die provisorische Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werde, obliege den Kommunen, so die Regierungspräsidentin.

Was den heutigen Schulstart angeht, sieht Walsken den Regierungsbezirk in Sachen Lehrerausstattung bestens aufgestellt. Während die Zahl der Schüler mit 558.600 Mädchen und Jungen im Vergleich zum Vorjahr (559.780) sinkt, widmen sich 43.892 Lehrkräfte im Regierungsbezirk der Bildung der Kinder - das sind exakt 30 Lehrer mehr als zu Beginn des vergangenen Schuljahres.

"Zum neuen Schuljahr kann eine Lehrerversorgung von 100 Prozent und mehr gewährleistet werden", berichtet die Sozialdemokratin. Dies hänge auch damit zusammen, dass allein 2015 bislang 1509 Lehrer neu eingestellt worden sind - dank eines Nachtragsetats aus Düsseldorf. Aber: Nach wie vor schwierig gestalte sich die Suche nach Verstärkung in den sogenannten MINT-Fächern - also Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. "Da setzen wir erfolgreich auf Seiteneinsteiger", weiß Bergkemper-Marks.

Sieben neu gegründete Schulen nehmen im Regierungsbezirk ihren Betrieb auf. Darunter ist auch eine Förderschule des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Daneben gehen auch vier Gesamtschulen und zwei Sekundarschulen an den Start. Aber: Auf Nachfrage berichtet Bergkemper-Marks, dass 44 Schulen mit dem Beginn der Sommerferien geschlossen worden sind. "Mit den Neugründungen gehen auslaufende Schließungen einher." Das gelte besonders bei neuen Gesamtschule, für die gleichzeitig Haupt- und Realschulen auslaufen.

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