NRW-Initiative "Kein Abschluss ohne Anschluss" Mehr Orientierung für Schüler

Düsseldorf · Nach der Schule fällt die Wahl oft schwer: Studium oder Ausbildung? Die Initiative "Kein Abschluss ohne Anschluss" will helfen. Die NRW-Landesregierung zieht eine positive Zwischenbilanz.

 Schüler bei einer Klausur: Jeder soll wissen, wie es nach dem Bildungsabschluss mit Studium oder Beruf weitergeht, so das Ziel der Initiative "Kein Abschluss ohne Anschluss".

Schüler bei einer Klausur: Jeder soll wissen, wie es nach dem Bildungsabschluss mit Studium oder Beruf weitergeht, so das Ziel der Initiative "Kein Abschluss ohne Anschluss".

Foto: picture alliance / dpa

NRW bietet mit diesem Schuljahr Jugendlichen in allen 53 kreisfreien Städten und Landkreisen Informationen für einen reibungslosen Übergang von der Schule in den Beruf oder ins Studium an. Die Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wurde im Jahr 2012 zunächst in sieben Modellregionen eingeführt, unter anderem in Dortmund, Siegen-Wittgenstein, Mülheim und Bielefeld. Nun gibt es sie überall im Land.

In den achten Jahrgangsstufen werden inzwischen jährlich rund 175 000 Schüler erreicht und zwar an allen allgemeinbildenden Schulen. Bis 2019 solle diese Zahl auf 500 000 wachsen, erklärte die Landesregierung am Donnerstag bei einer Zwischenbilanz des Projektes. „Kein Abschluss ohne Anschluss“ sei einer der wichtigsten Bausteine der vorbeugenden Politik der Regierung.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sprach von einem Systemwechsel, der auf Dauer angelegt sei. Alle Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 und der Sekundarstufe II sollen in verschiedene Berufe „hineinschnuppern“ und Praktika absolvieren können. Von diesem Angebot profitierten auch junge Flüchtlinge. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagte, die Schüler würden nicht bei ihrer Berufswahl in bestimmte Richtungen gelenkt. Es gehe vor allem darum, die Potenziale der Kinder und Jugendlichen zu ermitteln und sie bei der Ausbildungs- oder Studienentscheidung zu unterstützen.

In den sieben Modellkommunen, in denen „Kein Abschluss ohne Anschluss“ zuerst verbindlich eingeführt worden war, seien die Erfolge offensichtlich. Die Zahl der unversorgten Lehrstellen-Bewerber sei dort gesunken, während zuletzt landesweit ein Anstieg festgestellt worden sei. In den sieben Regionen seien nur etwa halb so viele Lehrstellen unbesetzt wie im NRW-Durchschnitt. Schulabgänger hätten es dort leichter, einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Kosten des Projektes von jährlich rund 60 Millionen Euro tragen das Land NRW, das Bundesbildungsministerium, die Agentur für Arbeit NRW sowie die Landschaftsverbände.

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