Kommentar zur Situation in Nahost Deutschland muss Israel beistehen

Meinung · Sollte es zu einem Angriff des Iran auf den jüdischen Staat kommen, muss Deutschland auch mit seiner Armee bereitstehen. Wie ein militärischer Beistand aussehen könnte.

 Bewaffnete nehmen an der Beerdigung von fünf Palästinensern in Dschenin teil.

Bewaffnete nehmen an der Beerdigung von fünf Palästinensern in Dschenin teil.

Foto: dpa/Majdi Mohammed

Die Lage im Nahen und Mittleren Osten ist so gefährlich wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Zum zweiten Mal ist ein Angriff des Iran auf Israel zu befürchten. Mag sein, dass der wie beim ersten Mal glimpflich ausgeht, aber eine Sicherheit gibt es bei kriegerischen Auseinandersetzungen nie. Israel braucht die Unterstützung des Westens.

Deutschland hat seine Staatsräson mit der Existenz des jüdischen Staates verbunden. Was heißt das in einer Situation extremer militärischer Bedrohung durch das Mullah-Regime und dessen Spießgesellen in Gaza, Libanon und im Jemen? Ganz klar, Deutschland muss an der Seite Israels stehen und zur Not auch militärisch Beistand leisten.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), wahrlich kein Drückeberger, hat einem Einsatz der Bundeswehr im Nahostkonflikt jetzt eine klare Absage erteilt. Doch die gilt nur für den Moment. Denn Israel braucht keine Kampfjets und Raketenabwehrsysteme aus Deutschland, um einen Angriff der islamistischen Diktatur aus Teheran abzuwehren. Da kann sich der jüdische Staat auf eigene militärische Fähigkeiten verlassen. Die Hilfe aus Deutschland wird wohl eher symbolisch sein, aber auch das hat seinen Wert.

Solidarität mit Israel ist gefragt wie nie

Beim ersten Angriff hat sich die Bundeswehr logistisch, aber nicht operativ an der Abwehraktion beteiligt. So etwas dürfte bei einer zweiten Welle ebenfalls der Fall sein. Aber die Hilfe kann noch weitergehen. Beispielsweise könnte man sich den Einsatz des Transportflugzeugs Airbus A400M vorstellen, wenn es darum geht, Material an entsprechende Stellen zu bringen.

Grundsätzlich haben Politiker wie der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter oder der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, deshalb recht, wenn sie ein stärkeres militärisches Engagement der Bundesregierung an der Seite Israels einfordern. Angesichts der wachsenden Bedrohung im Nahen Osten und des verheerenden weltweiten Antisemitismus als Folge des Hamas-Massakers in Israel und der Reaktion des jüdischen Staates ist die Solidarität der Freunde gefragt wie nie. Selbst wenn man die Siedlungspolitik der rechten Regierung in Jerusalem zu Recht attackiert und die massive Vergeltung für die Attacke der Hamas übertrieben findet, gibt es keine Alternative zur Verteidigung Israels bei einem iranischen Großangriff. Unser Land muss sich klar für Israel entscheiden.