Letzte Sommerpressekonferenz in Berlin Merkel: „Ich werde und bin gefordert“

Berlin · Bei ihrem letzten Auftritt vermittelt Angela Merkel trotz des nahenden Abschieds keinerlei Amtsmüdigkeit. Dafür rutscht ihr zur CDU eine Bemerkung heraus, die aufhorchen lässt.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) während ihrer traditionellen Bundespressekonferenz im Sommer in Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) während ihrer traditionellen Bundespressekonferenz im Sommer in Berlin.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Angela Merkel lässt sich selten auf dem falschen Fuß erwischen. Am Donnerstag bei ihrer letzten Sommerpressekonferenz passiert es. Die Kanzlerin wird gefragt, wo sie denn am Abend der Bundestagswahl um 18 Uhr sein werde, wenn die ersten Prognosen einlaufen? Merkel stutzt. Darüber habe sie noch gar nicht nachgedacht. „Ich werde am 26. September schon in Verbindung mit der Partei sein, die mir nahe steht“, beginnt sie, um eilig nachzuschieben, „und deren Mitglied ich bin!“ Die CDU steht ihr also nur noch nahe? Jene Partei, deren Vorsitzende Merkel 18 Jahre lang war, mit der sie 2005 Gerhard Schröder besiegte, als erste Frau ins Kanzleramt einzog und drei weitere Wahlen infolge gewann? Das ist am Donnerstag der wahrscheinlich überraschendste Einblick, den eine ansonsten gewohnt disziplinierte Merkel in ihr Innenleben gewährt.