Merkel sieht NRW-Wahl nicht als reinen Test für den Bund

Düsseldorf · Die nordrhein-westfälische Landtagswahl an diesem Sonntag ist aus Sicht von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kein reiner Testlauf für die Bundestagswahl am 24. September. Sie sei eine wichtige Wahl, aber sie entscheide zuallererst über die Lebenswirklichkeit der Bürger in NRW, sagte Merkel am Donnerstagabend im Interview mit "Rheinische Post"-Chefredakteur Michael Bröcker beim Düsseldorfer "Ständehaus-Treff".

 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Foto: Martin Meissner

Die Parteichefin räumte ein, dass NRW "kein einfaches Pflaster für die CDU" sei. In den vergangenen 50 Jahren gab es hier nur eine einzige CDU-geführte Regierung - 2005 bis 2010 ein schwarz-gelbes Bündnis unter dem damaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers.

NRW habe eine Prägung als "Herzkammer der Sozialdemokratie", entwickelt. Das liege auch daran, "dass Johannes Rau ein sehr, sehr guter Ministerpräsident war", sagte Merkel in dem einstündigen Interview vor rund 550 Spitzenvertretern aus Politik, Wirtschaft und Medien. Aber die Lage könne sich ändern. "Daran arbeiten wir. Das muss ich zugeben."

Bislang zeichnet sich in den Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und ihrem CDU-Herausforderer Armin Laschet ab. Die wahrscheinlichste Option ist eine große Koalition.

Schauplatz der langjährigen Interview-Reihe "Ständehaus-Treff" ist das Ständehaus in Düsseldorf. Von 1949 bis 1988 war es Sitz des nordrhein-westfälischen Landtags.

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