Kommunalpolitik zeigt kein Verständnis „Merz sollte sich nicht so wichtig nehmen“

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis · Für seine Äußerungen zur Absage des Bundesparteitags der CDU erntet Friedrich Merz wenig Verständnis in den Kreisverbänden der Region. Der Bonner CDU-Kreisverbandschef Christos Katzidis mahnt an, dass Politiker keine Sonderrolle bei Corona-Maßnahmen einnehmen dürfen.

 Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz steht nach seiner Äußerung zur Absage des CDU-Parteitags in der Kritik.

Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz steht nach seiner Äußerung zur Absage des CDU-Parteitags in der Kritik.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Verständnis für Friedrich Merz? In den CDU-Kreisverbänden in Bonn und der Region ist davon nicht viel zu spüren. Eher ist es Unverständnis über die Kritik des früheren Unionsfraktionschefs an der Absage des für Dezember geplanten Parteitags. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bundesvorstand einen Kandidaten für den CDU-Vorsitz benachteiligen will“, sagt der Bonner CDU-Kreisverbandschef Christos Katzidis. Merz müsse für sich selbst entscheiden, wie er in die Öffentlichkeit geht. Für die Bürger sei es nicht zu verstehen, dass 1001 Delegierte zu einem Parteitag durch Deutschland fahren, wenn Kontakte so weit wie möglich eingeschränkt werden sollen. „Wir als Politiker dürfen keine Sonderrolle einnehmen, sondern müssen im Gegenteil mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt der Landtagsabgeordnete und fügt hinzu: „Das Wichtigste ist doch die Gesundheit aller.“