Beitrittswunsch von Finnland und Schweden Bundesregierung drückt bei Nato-Erweiterung aufs Tempo

Madrid/Berlin · Erst Mitte Mai hatten Finnland und Schweden ihre Absicht erklärt, wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine der Nato beitreten zu wollen. Schon kommende Woche sollen sich Bundestag und Bundesrat mit der Aufnahme befassen. Die Bundesregierung will den Prozess so schnell wie möglich abschließen.

 Wollen den Nato-Beitritt so schnell wie möglich: Finnlands Regierungschefin Sanna Marin (l.) und Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson. Das Bild zeigt sie Anfang Mai mit Kanzler Olaf Scholz in Brandenburg.

Wollen den Nato-Beitritt so schnell wie möglich: Finnlands Regierungschefin Sanna Marin (l.) und Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson. Das Bild zeigt sie Anfang Mai mit Kanzler Olaf Scholz in Brandenburg.

Foto: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld

Es soll jetzt alles ganz schnell gehen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nennt das Tempo „beispiellos“. Nie in der Geschichte der Allianz haben es zwei Kandidaten schneller geschafft, ins Aufnahmeverfahren für einen späteren Beitritt aufgenommen zu werden. Erst Mitte Mai hatten Finnland und Schweden ihre Absicht erklärt, wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine dem Bündnis beitreten zu wollen. Am Mittwoch eröffnete die Allianz bei ihrem Gipfel in Madrid den Beitrittsprozess mit Schweden und Finnland. Nur einen Tag nach Ende des Gipfels war der Wunsch auf Nato-Beitritt der beiden nordischen Länder schon auf der Tagesordnung im Bundeskabinett in Berlin. Denn: Die Parlamente aller 30 Nato-Mitglieder müssen zustimmen, damit Finnland und Schweden ganz offiziell unter den Schutzschirm der Nato können. Schon kommende Woche sollen sich Bundestag und Bundesrat damit befassen. Die Bundesregierung wolle den Prozess so schnell wie möglich abschließen.