Kommentar zum OECD-Bildungsbericht Note: gut

Meinung | Berlin · Aufstieg durch Bildung ist möglich, aber er scheitert allzu oft immer noch daran, dass Eltern den Weg ihrer Kinder dorthin nicht bezahlen können.

 Symbolbild.

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Foto: picture alliance / dpa

Wissen ist Macht. Wissen heißt Vorsprung. Und Bildung schafft Wissen. Für eine Volkswirtschaft wie Deutschland ohne nennenswerte natürliche Ressourcen sind Bildung und Wissen die wertvollsten Quellen zur Sicherung der eigenen Zukunft. Der OECD-Bericht stellt dem Bildungssystem in Deutschland ein insgesamt gutes Zeugnis aus, wenngleich Abstriche bei den Investitionen in Bildung gemacht werden müssen. Da ist also auch nach gehaltenen Sonntagsreden noch Luft nach oben.

Doch gerade im Land der Dichter, Denker und Entwickler muss qualifizierte schulische, berufliche und akademische Bildung unabdingbare Basis für Erfolg im härter werdenden globalen Wettbewerb sein. Aufstrebende Schwellenstaaten wie Indien oder ein Riesenreich wie China werfen ein Millionen-Heer an Hochqualifizierten auf den Weltmarkt, denen sich die Konkurrenz aus Deutschland stellen muss.

Wer über Bildung redet, muss auch über Bildungschancen sprechen. Und zu diesem Teil der Wahrheit gehört auch, dass es in Deutschland Kinder und Jugendliche aus sogenannten bildungsfernen Elternhäusern zum größten Teil nicht auf eine Universität und zu einem akademischen Abschluss schaffen. Aufstieg durch Bildung ist möglich, aber er scheitert allzu oft immer noch daran, dass Eltern, die selbst schlechte Bildungschancen hatten, den Weg ihrer Kinder dorthin nicht bezahlen können beziehungsweise dafür keine Sensoren haben. Gleichwohl ist Deutschland ein reiches Land, auch reich an guter Bildung. Sie bleibt die (Aufstiegs-)Chance schlechthin. Jedes Talent zählt.

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