NRW indirekt an Betreiber der "Bröckelreaktoren" beteiligt

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalen ist indirekt über seinen Pensionsfonds an dem Betreiber der umstrittenen belgischen Kernkraftwerke beteiligt. Das Land halte Anleihen und Index-Zertifikate an zwei französischen Energiekonzernen, teilte das NRW-Finanzministerium am Dienstag mit. Der Energiekonzern ENGIE betreibt über seine belgische Tochter Electrabel die Kernkraftwerke Doel und Tihange, der Energiekonzern EDF ist für die französischen Atomkraftwerke Fessenheim und Cattenom verantwortlich.

Der WDR hat berichtet, dass das Land mit 23,3 Millionen Euro an den Energiekonzernen beteiligt sei. Der NRW-Pensionsfonds hat nach Ministeriumsanlagen ein Gesamtvolumen von 10,4 Milliarden Euro. Die Papiere wurden demnach zwischen 2012 und 2014 und damit weit vor den neuen "nachhaltigen" NRW-Anlagerichtlinien für Kapitalanlagen im Pensionsfonds gekauft, die am 1. Juni 2016 in Kraft treten.

Die Landesregierung fordert ein sofortiges Abschalten der "Bröckelreaktoren" Tihange 2 bei Lüttich und Doel 3 bei Antwerpen, genauso wie eine Allianz aus 90 Kommunen. Wegen Tausender kleiner Risse in den Reaktorbehältern ist für deutsche Experten zweifelhaft, ob die Reaktoren bei Störfällen sicher sind. Die belgische Atomaufsicht hält sie aber für sicher.

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