NRW-Schulleiter geben deutscher Schulpolitik die Note 4

Düsseldorf · Zu wenig Fachpersonal und zu wenig Zeit für zu viele Aufgaben und Bürokratie - das sind die Hauptprobleme der Schulleiter in Nordrhein-Westfalen. Bei einer repräsentativen Befragung für den Verband Bildung und Erziehung (VBE) nannten 64 Prozent der befragten 252 Schulleiter aus NRW Lehrermangel als ihr größtes Problem. Bundesweit waren es 57 Prozent von 1200 Schulleitern.

Wie aus der am Freitag beim Deutschen Schulleiterkongress in Düsseldorf vorgestellten Forsa-Befragung hervorgeht, fühlt sich jeder vierte Rektor in Nordrhein-Westfalen (bundesweit: 23 Prozent) vor allem mit der Inklusion Behinderter und der Integration von Flüchtlingskindern überfordert.

Im Mittel bewerteten die Befragten die Schulpolitik ihres eigenen Bundeslandes mit der Note 3,8 - in NRW mit 4. Jeder fünfte deutsche Schulleiter sieht die Schulpolitik als mangelhaft oder sogar "versetzungsgefährdet" bei Note 6.

Rund 44 Prozent der Schulleiter zwischen Westfalen, dem Rheinland und und der Eifel und 36 Prozent bundesweit gaben an, an der eigenen Schule mit Lehrermangel und unbesetzten Stellen zu kämpfen - an Gymnasien waren es deutlich weniger. Im Durchschnitt sind laut Forsa-Befragung bundesweit sechs Prozent der Lehrerstellen an weiterführenden Schulen und sogar zwölf Prozent an Grundschulen nicht besetzt.

Auffallend: An mehr als jeder dritten Schule sind Seiteneinsteiger beschäftigt, in Nordrhein-Westfalen mit 53 Prozent sogar an mehr als der Hälfte. Von diesen sind die meisten allerdings ziemlich ins kalte Wasser gesprungen: Bundesweit haben nach nach Angaben der Schulleiter 65 Prozent (NRW: 74 Prozent) keine systematische pädagogische Vorbereitung erhalten.

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