SPD nach der Wahl in NRW Wachsende Demut und fehlende Selbstkritik

Analyse | Berlin · Am Tag nach der NRW-Wahl formuliert die SPD-Parteispitze in Berlin weniger fordernd als am Wahlabend, eine Regierungsbeteiligung wird immer unwahrscheinlicher. Spitzenkandidat Thomas Kutschaty will das nicht eingestehen.

 Thomas Kutschaty (links), und Lars Klingbeil geben nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen eine Pressekonferenz. Die SPD kam bei der Wahl in NRW auf 26,7 Prozent der Stimmen.

Thomas Kutschaty (links), und Lars Klingbeil geben nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen eine Pressekonferenz. Die SPD kam bei der Wahl in NRW auf 26,7 Prozent der Stimmen.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Lars Klingbeil und Kevin Kühnert trommelten gewaltig. Der SPD-Parteichef und sein Generalsekretär kannten am Sonntagabend keine echte Demut. Die schwarz-gelbe Regierung an Rhein und Ruhr sei abgewählt worden, Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sei für jedwede Koalition auf Parteien angewiesen, die bislang in der Opposition waren. Klar, das SPD-Ergebnis sei nicht so wie erhofft und deutlich weiter entfernt von der CDU, als noch am Nachmittag der NRW-Wahl angenommen. Doch es brauche eine Regierungsmehrheit im Landtag und die könne auch die zweitplatzierte SPD organisieren. Thomas Kutschaty, ihr Spitzenkandidat, könne also noch Ministerpräsident werden, so die Botschaften von Klingbeil und Kühnert am Sonntag. Und von Kutschaty selbst.