Mögliche Westspiel-Privatisierung Peter Groß: "Die Casinos sind nicht defizitär"

Duisburg · Der Duisburger Westspiel-Betriebsrat Peter Groß spricht im GA-Interview über die Kritik des Personals an den Verkaufsverhandlungen.

 Peter Groß.

Peter Groß.

Foto: Verdi

Peter Groß ist der Betriebsratsvorsitzende des Casinos in Duisburg, das zur Westspiel GmbH gehört. Über die mögliche Privatisierung sprach Tom Steinicke mit ihm.

Warum kritisieren Sie das Zeitmanagement der Düsseldorfer Landesregierung?

Peter Groß: Die Meldung über eine mögliche Privatisierung tauchte an einem Sonntag auf. Einen Tag später war Brücken-, dann Feiertag. Auch danach blieb kaum Zeit miteinander zu reden. Das war alles sehr unglücklich.“

Was ist aus Ihrer Sicht das Wichtigste?

Groß: Wir möchten, dass die Entscheider in Düsseldorf wissen, dass es Menschen bei der Westspiel GmbH gibt. Wir wollen, dass man nicht über uns, sondern mit uns entscheidet. Momentan habe ich den Eindruck, dass das nicht der Fall und auch nicht geplant ist.

Sie und weitere Mitarbeiter des Duisburger Casinos sind am Montag auf die Straße gegangen. Warum?

Groß: Wir wollten ein Zeichen setzen. Das ist uns gelungen. Aber wir haben auch Fragen, die wir in schriftlicher Form bei der CDU-Zentrale abgegeben haben. Insgesamt haben an den vier Standorten mehr als 170 Mitarbeiter demonstriert. Das zeigt, dass viele mit der Vorgehensweise nicht zufrieden sind.

Was ist Ihnen als Betriebsratsvorsitzender wichtig?

Groß: Die Casinos sind nicht defizitär. Das sollten die Menschen wissen. Duisburg, aber auch die anderen Standorte sind hochprofitable Betriebe. Durch die hohen Abgaben entsteht aber schnell ein anderer Eindruck. Wenn man alleine 39 Millionen Euro an eine Landesstiftung abdrücken muss, wird es eben schwierig nicht defizitär zu sein. Reduziert man die Spielbankabgabe, ist man ganz schnell wirtschaftlich. Wir verstehen alle nicht, warum das Land eine Goldgrube an einen privaten Investor abgeben will. Wir machen einen guten Job.

Wie geht es weiter?

Groß: Das weiß ich nicht. Die Defizite sind in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Konzern trotz der enormen Spielbankenabgabe Gewinne erwirtschaften wird.

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