Evangelische Kirche Präses stellt Vorschläge in Bonn zur Diskussion

DÜSSELDORF · Nach den Sparbeschlüssen der Landessynode 2014 in Höhe von acht Millionen Euro müssen nun weitere zwölf Millionen bis 2018 eingespart werden.

Nun hat die Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland ihre Sparvorschläge für die weitere Konsolidierung der landeskirchlichen (nicht der gemeindlichen und kreiskirchlichen) Finanzen vorgelegt, die noch bis zur Januarsynode 2015 in den zuständigen Synodalausschüssen beraten sowie in mehreren öffentlichen Veranstaltungen der Kirchenleitung diskutiert werden. Die erste dieser Veranstaltungen findet am Montag, 15. September, ab 19 Uhr im "Haus der Evangelischen Kirche" Bonn mit Präses Manfred Rekowski statt.

Nach den Sparbeschlüssen der Landessynode 2014 in Höhe von acht Millionen Euro müssen nun weitere zwölf Millionen bis 2018 eingespart werden. In dem nun vorgelegten 38 Seiten umfassenden Sparpapier räumt die Kirchenleitung freimütig ein, dass Anfang 2015 nicht alle notwendigen Sparbeschlüsse gefasst werden können. Weitere Beratungen bis 2016 werden notwendig. Rekowski schließt betriebsbedingte Kündigungen von Mitarbeitern nicht aus. Konkrete Zahlen werden noch nicht genannt.

Im Folgenden die von der Kirchenleitung gemachten wichtigsten Vorschläge: Die zehn kirchlichen Schulen (darunter das Amos-Comenius-Gymnasium in Bonn), die rund zehn Millionen Euro pro Jahr kosten, müssen 4,5 Millionen sparen. Man wolle aber Schulschließungen vermeiden, weil diese in der Regel sehr teuer seien. Veränderungen bei der Trägerschaft werden nicht ausgeschlossen.

Geschlossen werden soll die Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel, wenn es nicht gelingt, die Kosten um eine Million Euro pro Jahr zu senken. Dabei waren jüngst erst die Kirchlichen Hochschulen Wuppertal und Bielefeld-Bethel zusammengelegt worden. Auch kirchliche Tagungshäuser wie das "Haus der Begegnung" in Bonn und das Funk-, Film- und Fernsehzentrum (FFFZ) Düsseldorf sollen veräußert werden.

Das Pädagogisch Theologische Institut und die Evangelische Akademie, die bislang das "Haus der Begegnung" belegen, sollen verlagert werden - wahrscheinlich nach Düsseldorf oder Wuppertal. 350 000 Euro will man in der Jugendarbeit einsparen, und 500 000 Euro gibt es nur noch für die kirchliche Hilfe auf dem Zweiten Arbeitsmarkt.

"Die Studierendenheime müssen sich künftig selbst tragen", heißt es, was für Studierende zu erheblichen Mehrkosten bei der Miete führen dürfte. "Nicht unerhebliche Spareffekte" erhofft man sich von der Neugestaltung des landeskirchlichen Stellenplans. Offensichtlich soll auch eine (ohnehin freie) Oberkirchenratsstelle eingespart werden. Auch sollen Ämter und Dienststellen zusammengelegt und Doppelstrukturen künftig vermieden werden.

Notwendig werden die landeskirchlichen Sparmaßnahmen durch die abnehmende Zahl der Kirchenmitglieder und die damit verbundenen Mindereinnahmen bei den Kirchensteuern, die übrigens nur von etwa einem Drittel der Mitglieder aufgebracht werden. Denn die Kirchensteuer von neun Prozent der Einkommen- und Lohnsteuer wird nur bei denen fällig, die Steuern bezahlen.

Die Kirchensteuerhoheit liegt in der rheinischen Landeskirche bei ihren 732 Kirchengemeinden. Diese müssen 10,1 Prozent ihrer Netto-Kirchensteuereinnahmen für landeskirchliche Aufgaben abführen und weitere 7,6 Prozent für gesamtkirchliche Aufgaben (wie EKD, Vereinigte Mission, Ökumenischen Rat der Kirchen).

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