Proteste zum Auftakt des AfD-Wahlkampfes in Düsseldorf

Düsseldorf · An der "längsten Theke der Welt" saßen die Anhänger der AfD am Sonntag auf dem Trockenen: Während die Rechtspopulisten ihren NRW-Wahlkampf eröffneten, schlossen die Wirte in der Düsseldorfer Altstadt ihre Kneipen. Aus Sicherheitsgründen. Und auch aus Protest.

 Alice Weidel.

Alice Weidel.

Foto: Wolfgang Kumm/Archiv

Begleitet von Protesten hat die AfD am Sonntag ihren Bundestagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen eingeläutet. Am Versammlungsort in der Düsseldorfer Altstadt demonstrierten am Abend rund 150 Anhänger des Bündnisses "Düsseldorf stellt sich quer" unter dem Motto "Kein Altbier für Rassisten" gegen die Veranstaltung. Ein großes Polizeiaufgebot sicherte den Versammlungsort. Als Hauptrednerin erwartete die AfD ihre Spitzenkandidatin Alice Weidel.

Nach Angaben der Polizei verliefen die Proteste bis zum Beginn der Veranstaltung ruhig. Über den Wahlkampfauftakt der Partei hatte es im Vorfeld eine gerichtliche Auseinandersetzung gegeben.

Der Betreiber des Henkel-Saals im Quartier Bohème hatte sich gegen die Nutzung gewehrt, war aber vor Gericht gescheitert. Mit einer einstweiligen Verfügung entschied das Amtsgericht zugunsten des örtlichen AfD-Kreisverbandes. Damit konnte die Kundgebung der rechtspopulistischen Partei mit Weidel stattfinden. Der Betreiber kündigte an, alle Erlöse des Abends an einen Flüchtlingsverein spenden zu wollen.

Im Umfeld des Saales schlossen mehrere traditionsreiche Brauereien und Gasthäuser der Altstadt vorzeitig. Die Schließung sei zum Wohle der Gäste und Mitarbeiter sowie zum Schutz des Traditionshauses, teilte das Brauhaus "Füchschen" auf seiner Internet- und Facebookseite mit. Auch die Brauerei "Schlösser" und die Gaststätten "Goldenes Einhorn", "Zur Uel" und "Meilenstein" wollten ihre Lokale vorzeitig schließen oder gar nicht erst öffnen.

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