Kommentar zu den Razzien bei der „Letzten Generation“ Das härtere Vorgehen gegen die „Letzte Generation“ ist nicht klug

Meinung · Mit einer bundesweiten Razzia ist der Staat gegen die Gruppe „Letzte Generation“ vorgegangen. Dafür gibt es Gründe. Auch Sorge ums Klima rechtfertigt keine Straftaten. Doch das harte Einschreiten gegen die Gruppe birgt auch Risiken, findet unsere Autorin.

Polizisten in Hamburg am Rande einer Durchsuchung bei Mitgliedern der „Letzten Generation“.

Polizisten in Hamburg am Rande einer Durchsuchung bei Mitgliedern der „Letzten Generation“.

Foto: dpa/Bodo Marks

Seit Wochen wird diskutiert, wie das Verhalten von Menschen zu bewerten ist, die sich auf Straßen, Autos und an Kunstwerken festkleben, öffentliche Gebäude oder Denkmäler mit Farbe überschütten, alles mit dem Ziel, ihren politischen Forderungen maximalen Nachdruck zu verleihen. Für die einen sind die Aktivisten der „Letzten Generation“ Straftäter, die der Öffentlichkeit ihre Themen aufzwingen und strafbar in das öffentliche Leben eingreifen. Andere haben Verständnis für die Aktionen, weil auch sie denken, dass der Klimawandel mehr ist als eine bloß vorübergehende Krise. Nämlich etwas, auf das die Politik entschiedener reagieren sollte als durch Endlosstreit über ein Tempolimit oder ein verkorkstes Heizungsgesetz. Mit der Großrazzia heute Morgen hat die Justiz entschieden, in der „Letzten Generation“ eine kriminelle Vereinigung zu sehen und zu tun, was ein Staat dann tun muss: ihr das Handwerk zu legen.