Schulministerin Gebauer: Studie zum Lehrermangel zutreffend

Düsseldorf/Gütersloh · Nordrhein-Westfalens Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat die Analyse der Bertelsmann-Stiftung zu einem massiven Grundschullehrermangel als "zutreffend und richtig" bezeichnet. "Durch die Verlängerung der Grundschullehrerausbildung und die zuwanderungsbedingt gestiegenen Schülerzahlen haben wir in Nordrhein-Westfalen aktuell einen erheblichen Mangel von Lehrkräften in den Grundschulen", sagte die Ministerin laut einer Stellungnahme am Mittwoch in Düsseldorf.

 Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).

Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).

Foto: Yvonne Gebauer/Archiv

Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Linderung dagegen seien nicht neu, sagte Gebauer. Vieles davon werde in NRW bereits praktiziert. Die FDP-Politikerin verweist auf die Angebote für Lehrer von weiterführenden Schulen, befristet für zwei Jahre an Grundschulen zu unterrichten.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW forderte ein Sofortprogramm, um den Schulen zu helfen. Was das Ministerium derzeit mache, "ist noch nicht der große Wurf", erklärte die GEW NRW am Mittwoch. Die Gewerkschaft verlangte, die Ausbildungskapazitäten für das Grundschullehramt an den Universitäten aufzustocken, die Möglichkeiten des Seiteneinstiegs zu verbessern und die Lehrkräfte besser zu bezahlen.

Die Bertelsmann-Stiftung mit Sitz in Gütersloh hatte am Mittwoch eine Studie veröffentlicht, nach der bis zum Jahr 2025 bundesweit rund 35 000 Grundschullehrer fehlen werden. Im Gegensatz zur NRW-Ministerin gab es dazu aus anderen Bundesländern harsche Kritik. "Alle 16 Länder sind sich der Lage bewusst und ergreifen bereits landesspezifische Maßnahmen", sagte der Vize-Präsident der Kultusministerkonferenz, der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU). Er bezeichnete die Studie als unnötigen "Weckruf".

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